Rebellen machen Assad verantwortlich

Tote und Verletzte bei Beschuss von Flüchtlingslager in Syrien

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Bei dem Beschuss eines Flüchtlingslagers im Norden Syriens sind nach Angaben von Beobachtern und Aktivisten mehrere Zivilisten getötet worden. 

Damaskus. Am späten Mittwochabend seien mehrere Geschosse in einem Flüchtlingslager nahe dem direkt an der türkischen Grenze gelegenen Ort Kah eingeschlagen, berichtete der oppositionelle Zivilschutz in der von Rebellen kontrollierten Provinz Idlib.
 
Die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte sprach zunächst von mindestens 15 Toten und zahlreichen Verletzten. In mehreren Zelten sei Feuer ausgebrochen, berichtete die Beobachtungsstelle. Die Syrisch-amerikanische medizinische Gesellschaft (Sams) teilte mit, dass zwei Raketen 25 Meter entfernt von einem Frauenkrankenhaus eingeschlagen seien, das die Hilfsorganisation in dem Flüchtlingslager betreibt. Der Direktor des nahegelegenen Atma-Charity-Krankenhauses berichtete der Deutschen Presse-Agentur von 28 Menschen, die nach dem Beschuss eingeliefert worden seien.
 
Rebellen machten die Armee von Syriens Präsident Bashar al-Assad für den Beschuss verantwortlich. Die Raketen sollen demnach aus einer Gegend abgefeuert worden sein, die von Regierungstruppen kontrolliert wird. Die Provinz Idlib ist eine der letzten Gegenden, in denen überwiegend islamistische Rebellen noch Gebiete kontrollieren.
 
Kah liegt an der Grenze zur Türkei im Nordwesten Syriens. In den vergangenen Jahren haben sich viele vertriebene Syrer aus Idlib und Aleppo in Flüchtlingslagern niedergelassen. Nach Schätzungen halten sich mehrere Zehntausend Flüchtlinge in der Gegend auf.
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