Doch nicht tot!

Totgeglaubter Talibanchef meldet sich

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Via Audiobotschaft sagt die Stimme, dass die Nachricht nur "Gerücht" sei.

Die afghanischen Taliban haben am Samstag eine Audiobotschaft mit der mutmaßlichen Stimme ihres Anführers Mullah Akhtar Mansur verbreitet - zum Beweis, dass der von Kabul Totgesagte noch am Leben ist. "Gerüchte, wonach ich in Kutshlak verletzt oder getötet wurde, entsprechen nicht der Wahrheit", sagt die Stimme in der Botschaft, die ein Talibansprecher per E-Mail an verschiedene Medien versandte.

Totgeglaubt

Am Freitag hatte ein afghanischer Regierungssprecher im Kurzbotschaftendienst Twitter geschrieben, Mansur sei seinen Verletzungen erlegen. Beweise nannte er allerdings nicht, auch auf Nachfrage gab es zunächst keine weiteren Informationen. Die islamistischen Taliban-Rebellen hatten die Mitteilung entschieden zurückgewiesen.

Bei Schießerei angeblich getötet

Von Geheimdienstbeamten und aus Aufständischenkreisen hatte es zunächst geheißen, Mansur sei bei einer Schießerei während eines Treffens mit mehreren Kommandanten nahe der pakistanischen Stadt Quetta schwer verletzt worden. Die Taliban wiesen auch diese Angaben entschieden zurück. Die in der Audiobotschaft genannte Ortschaft Kutshlak liegt in der Nähe von Quetta.

Umstrittener Talibanchef

Die Kontroverse um Mansur wirft ein Schlaglicht auf die tiefen Gräben zwischen den rivalisierenden Fraktionen der Islamistenbewegung. Mansur war Ende Juli zum Nachfolger des verstorbenen Taliban-Anführers Mullah Omar ernannt worden. Bedeutende Teile der Taliban erkannten den Wechsel an der Spitze aber nicht an. Im November ernannte eine Splittergruppe Mullah Mohammed Rasul zu ihrem Anführer.

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