"Agatha" wütete

Tropensturm tötet 18 Menschen

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Die Tropensturmsaison hat begonnen. Österreichische Touristen kamen unverletzt davon.

Beim ersten Tropensturm der Saison sind in Guatemala und im Nachbarland El Salvador offiziellen Angaben zufolge mindestens 18 Menschen ums Leben gekommen. Überflutungen und Erdrutsche in Folge des Sturms "Agatha" beschädigten außerdem hunderte Häuser, wie die Behörden am Samstag (Ortszeit) mitteilten. Kolumbien und die USA boten ihre Hilfe an.

Der Sturm wurde am frühen Sonntag von den US-Behörden auf ein tropisches Tief herabgestuft. Guatemala rief angesichts der schweren Schäden dennoch den Notstand für das ganze Land aus. Nach Angaben der Katastrophenschutzbehörde kamen zwölf Menschen ums Leben, 16 wurden am Sonntag noch vermisst. Rund 20.000 Menschen verloren in Guatemala durch den Sturm ihr Obdach. Wichtige Straßen waren blockiert und Flüsse traten über die Ufer. Der Zivilschutzbeauftragte von El Salvador sagte, in seinem Land seien sechs Menschen durch Erdrutsche und Überflutungen ums Leben gekommen, zwei würden noch vermisst.

Österreichische Touristen unverletzt
Der Sturm habe in Guatemala knapp 600 Häuser beschädigt, gut 800 weitere seien sicherheitshalber evakuiert worden, sagte Behördensprecher David De León. Mehr als 3300 Menschen seien bereits von dem Sturm betroffen. Zwölf österreichische und US-Touristen wurden von Einsatzkräften gerettet. "Es ist ihnen Gott sei Dank nichts passiert", sagte Außenamtssprecher Peter Launsky-Tieffenthal am Sonntag. Die Urlauber waren in Almolonga, rund 220 km westlich von Guatemala-Stadt, wegen einer eingebrochenen Straße in einem Ferienzentrum festgesessen.

Der guatemaltekische Präsident Alvaro Colom rief die Bevölkerung zur Einheit auf. "Wir Guatemalteken stehen alle der Herausforderung gegenüber, uns dieser großen Prüfung zu stellen." Es komme nun darauf an, "die höchste Zahl an Leben" zu retten. Der Präsident kündigte an, sich bei der Weltbank um einen Kredit in Höhe von 85 Millionen Dollar (67 Millionen Euro) zu bemühen, um die Folgen der Naturkatastrophen zu bewältigen. Kolumbien und die USA boten an, per Luftunterstützung Hilfsgüter in die Länder zu bringen und bei der Evakuierung der Gebiete zu helfen.

Tropensturmsaison begonnen
"Agatha" ist der erste Sturm der Tropensturmsaison, die in der nördlichen Hemisphäre vom 1. Juni bis zum 30. November dauert. Nach Angaben des US-Hurrikanzentrums erreichte "Agatha" Windgeschwindigkeiten von bis zu 55 Kilometern pro Stunde.

Guatemala hatte außer unter "Agatha" auch unter dem Ausbruch des Vulkans Pacaya zu leiden. Im Umkreis von 50 Kilometern wurden rund 2000 Menschen in Sicherheit gebracht. Der Vulkan im Süden des Landes stößt Asche und Sand aus, durch die Erschütterungen bei dem Ausbruch kamen bislang mindestens zwei Menschen ums Leben. Der internationale Flughafen von Ciudad de Guatemala sollte die nächsten fünf Tage geschlossen bleiben. Heftiger Regen machte es dem Flughafenpersonal schwer, die Ascheschicht zu entfernen.

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