Erste PK nach Wahlsieg

Mexiko: Trump will sofort mit Mauerbau beginnen

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Außerdem machte der künftige US-Präsident Russland für Hacker-Angriffe verantwortlich.

Der designierte US-Präsident Donald Trump hat Russland die Verantwortung für die Hacker-Angriffe im US-Präsidentschaftswahlkampf zugewiesen. In den vergangenen Wochen hatte Trump entsprechende Erkenntnisse der US-Geheimdienste noch infrage gestellt.

"Es war Russland", sagte Trump am Mittwoch in seiner ersten Pressekonferenz seit seinem Wahlsieg auf eine entsprechende Frage eines Reporters - fügte er aber ein, er sei der Meinung, dass es noch von anderen Ländern Hackerangriffe auf die USA gegeben habe.

Verhältnis zu Russland

Trump hatte sich in den vergangenen Wochen für ein besseres Verhältnis zu Russland ausgesprochen. "Wir werden sehen, was ich für ein Verhältnis zu Russland haben werde", sagte Trump am Mittwoch. Es sei nicht sicher, wie das aussehen werde. Er hoffe, dass er mit Putin auskommen werde. "Ich hoffe, ich komme mit Putin klar. Kann gut sein, dass nicht." Das Putin offenbar ihn, Trump, möge, betrachte er "als Vorteil, nicht als Belastung".

Gleichzeitig wies der künftige US-Präsident jüngste Vorwürfe in Zusammenhang mit seinen Verbindungen nach Russland scharf zurück. Die Medienberichte darüber seien "Unsinn", sagte Trump am Mittwoch bei einer Pressekonferenz in New York. "Ich habe großen Respekt vor der Pressefreiheit", sagte Trump. Er dankte denjenigen Medien, die mit den Informationen vorsichtig umgegangen seien. Zuvor hatte er US-Medien in ihrer Gesamtheit als "unehrlich" bezeichnet.

Sofortiger Start des Mauerbaus

Der designierte US-Präsident Donald Trump will nach seiner Vereidigung unverzüglich mit dem Bau einer Mauer an der Grenze zu Mexiko beginnen, um sein Wahlkampfversprechen umzusetzen. Wie im Wahlkampf angekündigt, werde er Mexiko die Kosten für die Errichtung der Grenzbefestigung aufbürden, sagte Trump bei einer Pressekonferenz am Mittwoch in New York.

Die Zustimmung Mexikos wolle er dabei nicht einholen, sagte Trump. "Ich könnte nun eineinhalb Jahre abwarten, bis wir unsere Verhandlungen mit Mexiko abschließen", sagte der Rechtspopulist. "Ich will aber nicht warten." Er fügte hinzu: "Mexiko wird dafür bezahlen - sei es in Form einer Geldleistung oder einer Abgabe." Mit dem Bau der Mauer will Trump Migranten abwehren. Bei der geplanten Grenzbefestigung werde es sich "nicht um einen Zaun, sondern um eine Mauer" handeln, sagte Trump.S

Sein künftiges Kabinett verteidigte Trump gegen Vorwürfe von Interessenkollisionen. "Wir werden eines der besten Kabinette überhaupt haben", sagte Trump. Insbesondere der künftige Außenminister Rex Tillerson sei brillant, das sagten auch andere über den ehemaligen Präsidenten des weltgrößten Erdölkonzerns ExxonMobil. Er habe smarte Leute gesucht, Interessenkollisionen würden ausgeschlossen. Zur Zukunft der Gesundheitsvorsorge sagte Trump: "Obamacare ist ein komplettes Desaster." Die vom scheidenden Präsidenten Barack Obama eingeführte Gesundheitsreform werde abgeschafft und danach ersetzt werden. Wie und womit, sagte Trump nicht. Die Materie sei sehr kompliziert. Man werde etwas viel Besseres schaffen.

Einnahmen seiner Firmen, die von ausländischen Regierungen stammen, will Trump spenden. Das kündigte seine Anwältin Sheri Dillon an. Das Geld soll an das US-Finanzministerium und damit an den Staatshaushalt gehen. "Wir versuchen, auch nur den Anschein von Interessenskonflikten zu vermeiden", sagte Dillon. Sie hatte zuvor angekündigt, dass Trumps Unternehmen künftig von seinen Söhnen Eric und Donald jr. als Treuhänder geführt werden sollen. Trump werde keinerlei Kenntnis über die Geschäfte haben. "Das einzige, was er erfährt, ist das, was er in der Zeitung liest oder im Fernsehen sieht", sagte Dillon.

Vor dem New Yorker Trump Tower kam es während der Pressekonferenz zu Protesten. Mehrere Gruppen von Demonstranten versammelten sich am Mittwoch vor dem Hochhaus in Manhattan, in dem die Pressekonferenz stattfand, und riefen teils lautstark Anti-Trump-Slogans. Zudem hielten sie Plakate in die Höhe, auf denen unter anderem "Schmeißt Trump in die Tonne" stand. Unter die Dutzenden Demonstranten, Schaulustigen und Journalisten auf der noblen Fifth Avenue waren auch einzelne Trump-Befürworter. Die Polizei hatte den Bereich um den Eingang des Wolkenkratzers allerdings weiträumig abgesperrt und ließ Proteste nur auf der anderen Straßenseite zu.

Trump übergibt Firmenimperium offiziell an seine Söhne

Der künftige US-Präsident Donald Trump hat sein Firmenimperium offiziell seinen Söhnen übertragen. Bei der ersten Pressekonferenz sagte Trump, er habe die entsprechenden Papiere unterzeichnet, um seinen Söhnen Eric und Donald Jr die "komplette" Kontrolle über seine geschäftlichen Aktivitäten zu übergeben.

"Ich mache das, obwohl ich es eigentlich nicht müsste", sagte Trump. Sein Firmenimperium werde eine Struktur haben, die ihn komplett vom Management enthebe. Seine Anwältin sagte in der Pressekonferenz, die Amerikaner könnten sicher sein, dass Trump als Präsident eine Kollision mit seinen Interessen als Immobilienunternehmer vermeiden werde.

Für die USA will Trump der größte Arbeitsplatzbeschaffer aller Zeiten sein. Er wiederholte am Mittwoch vor Medien in New York ein entsprechendes Versprechen aus dem Wahlkampf. Er werde sehr hart daran arbeiten, sagte Trump. "Wir haben eine Bewegung, die niemand erwartet hat", sagte Trump. Er wird das Amt am 20. Jänner übernehmen.

Seine Steuererklärung will Trump allerdings weiterhin nicht veröffentlichen. Außer Reportern interessiere sich niemand dafür, sagte er.

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