Noch im Herbst

Trump jr.: Öffentliche Befragung zu Russland-Kontakt

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Der Präsidentensohn sagte auch hinter verschlossenen Türen schon aus.

Der älteste Sohn von US-Präsident Donald Trump wird nach Angaben einer einflussreichen demokratischen Senatorin demnächst vom Kongress öffentlich zu seinen Russland-Kontakten während des Präsidentschaftswahlkampfs befragt. Die öffentliche Befragung von Donald Trump junior werde "diesen Herbst" stattfinden, sagte die demokratische Senatorin Dianne Feinstein.

"Ich weiß das sicher", fügte Feinstein, die dem Justizausschuss des US-Senats angehört, am Sonntag auf CNN hinzu. Es wäre die erste öffentliche Aussage eines Vertreters aus dem engsten Umfeld des US-Präsidenten über die umstrittenen Russland-Kontakte. Donald Trump junior war bereits am 7. September vom Justizausschuss des Senats fünf Stunden lang hinter verschlossenen Türen befragt worden. Der Schwiegersohn und enger Berater des US-Präsidenten, Jared Kushner, sagte im Juli vor mehreren Kongressausschüssen hinter verschlossenen Türen aus.

Befragung unter Eid gefordert

Einige Parlamentarier wollen aber, dass Trumps Vertraute öffentlich und unter Eid Fragen zu ihren Russland-Kontakten vor der Präsidentschaftswahl im November beantworten.

Donald Trump junior hatte vor dem Justizausschuss nach Informationen der "New York Times" über sein Treffen mit der russischen Anwältin Natalia Weselnizkaja im Sommer 2016 Auskunft gegeben. Er habe sich damals anhören wollen, welche Informationen ihm über "die Eignung, den Charakter oder die Qualifikationen" von Hillary Clinton, der demokratischen Rivalin seines Vaters, präsentiert würden, sagte der Präsidentensohn demnach. Bei dem Treffen sei aber nichts herausgekommen.

"Ultra-heikles" Material

Das Treffen war von dem britischen Musikagenten Rob Goldstone eingefädelt worden, der dem ältesten Trump-Sohn in einer E-Mail "ultra-heikles" Material aus den Händen des russischen Generalstaatsanwalts über Clinton in Aussicht stellte.

An dem Treffen mit Weselnizkaja im New Yorker Trump Tower hatten auch Kushner sowie Trumps damaliger Wahlkampfleiter Paul Manafort teilgenommen. Nachdem das Treffen ans Licht gekommen war, hatte der Präsident dieses als normalen Vorgang darzustellen versucht.

Die Affäre um die mutmaßlichen russischen Einmischungen zugunsten Trumps in den Wahlkampf und eine mögliche Verwicklung des Trump-Teams in diese Interventionen setzen dem Präsidenten seit seinem Amtsantritt im Jänner schwer zu. Die Affäre wird von mehreren Kongressausschüssen sowie einem vom Justizministerium eingesetzten Sonderermittler untersucht.

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