"#WhyIDidntReport"

Trump löste neue Frauen-Protestwelle aus

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Hashtag weltweit am meisten verwendet: US-Präsident hatte in Diskussion um Supreme-Court-Ernennung Glaubwürdigkeit von Professorin infrage gestellt.

US-Präsident Donald Trump hat mit seinen Äußerungen über die Missbrauchsvorwürfe der Psychologie-Professorin Christine Blasey Ford gegen Richter Brett Kavanaugh heftige Proteste ausgelöst.

Unter dem Hashtag #WhyIDidntReport solidarisierten sich im Laufe des Freitags Zehntausende Frauen und Männer mit Ford. Auf Twitter teilten sie ihre persönlichen Missbrauchserfahrungen mit und legten offen, warum sie diese nicht zur Anzeige gebracht hatten.

Auch die Tochter des ehemaligen US-Präsidenten und Republikaners Ronald Reagan, Patti Davis, äußerte sich in einem Artikel in der "Washington Post". Am Freitag hatte Trump in mehreren Tweets die Glaubwürdigkeit Fords infrage gestellt und den beschuldigten Richter erneut in Schutz genommen.

Auf Twitter schrieb Trump, er habe keine Zweifel: "Sollte der Angriff auf Dr. Ford wirklich so schlimm gewesen sein, wie sie sagt, hätten schon damals entweder sie oder ihre liebevollen Eltern Anklage bei den örtlichen Strafverfolgungsbehörden eingereicht."

Das 36 Jahre lange Stillschweigen der Frau ist einer der größten Kritikpunkte des Kavanaugh-Lagers. Unter dem Hashtag werden nun Erklärungen für das lange Schweigen geliefert: Bereits zwei Stunden nach den Trump-Tweet war der Hashtag einer der weltweit am häufigsten verwendeten. In einem Tweet, der über 3000 Mal geteilt wurde, schilderte die Schauspielerin Ashley Judd: "Das erste Mal, als ich vergewaltigt wurde, war ich sieben. Ich habe es den ersten Erwachsenen erzählt, die mir begegnet sind.

Sie sagten: Oh, er ist ein netter alter Mann. Er hat es nicht so gemeint. Als ich mit 15 wieder vergewaltigt wurde, habe ich es nur meinem Tagebuch erzählt." Trump hatte Kavanaugh als Richter für den Supreme Court vorgeschlagen. Der US-Senat muss die hochrangige Personalie bestätigen. In der kommenden Woche sollen beide vor einem Ausschuss des US-Senats zu der Sache aussagen. Über die genauen Bedingungen und den Zeitplan einer solchen Anhörung wird noch verhandelt.

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