Trump Krieg

Steuerreform um 6 Billionen

Trump: Treibt er die USA in die Pleite?

Teilen

Die größten Gewinner bei Trumps Steuerreform wären Firmen – und er selbst.

Jetzt will der bisher glücklose Donald Trump mit einer gigantischen Steuersenkung punkten. Die Dimensionen: typisch "bigly" (riesig). Der US-Präsident bejubelte die "größten Entlastungen" für Bürger und Firmen jemals. Die Zahlen sind tatsächlich dramatisch – und umstritten:

  • Der Steuersatz für Unternehmen aller Größen, in­klusive Familienbetrieben ("Mom-and-Pop-Shops"), soll von 35 % auf 15 % fallen.
  • Weniger Steuern sollen auch für Immobilien fällig werden.
  • Auch für private Steuerzahler ist eine Senkung der Sätze geplant, wie auch höhere Abschreibungen (Kinderbetreuung etc.).

Bei den meisten Amerikanern könnte Trump mit derart generösen Steuergeschenken punkten. Doch für Amerikas Staatskasse ist der Plan ruinös: Laut ABC-TV könnten dem Fiskus sechs Billionen Dollar in den kommenden zehn Jahren entgehen – ein Todesstoß für die von Trump ebenfalls versprochene Reduktion des US-Defizits.

Trumps eigene Steuerrechnung wäre halbiert

Widerstand. Umstritten auch: Größter Nutznießer wäre Trump selbst. Seine Steuern könnten durch Vergünstigungen beim Immobilien-Eigentum halbiert werden. Massiv entlastet werden auch Hedgefonds. Experten: Abgesehen von einigen "Zuckerln" für die Mittelklasse dürften neuerlich die Allerreichsten am meisten profitieren.

Lesen Sie auch

Donald Trumps Bilanz: 100 Tage zum Vergessen

Am Samstag ist Donald Trump genau 100 Tage US-Präsident.

Zu feiern gibt es nicht viel:

  • 16. Jänner: Vor Amtsantritt kündigt er an, die Krankenversicherung "Obamacare" zu ersetzen. Das Gesetz scheitert im März am Widerstand des Parlaments.
  • 23. Jänner: Trump kündigt das pazifische Freihandelsabkommen TPP auf, bevor es in Kraft tritt. Jetzt könnte das Abkommen mit China statt den USA kommen.
  • 28. Jänner: Einreiseverbot für Bürger aus sieben islamischen Ländern. Der "Muslim-Bann" sorgt für Chaos und wird von Gerichten gestoppt.
  • 27. März: Trump will Klima­beschlüsse rückgängig machen. Staaten wie Kalifornien verweigern Umsetzung. Selbst US-Energieminister warnt vor Ausstieg aus Klimaschutzabkommen.
  • 7. April: Trump wollte die USA ursprünglich aus Konflikten heraushalten. Nun ordnet er als ­Reaktion auf einen Giftgasangriff einen Militärschlag in Syrien an – und wird gelobt. Danach folgen der Einsatz einer Riesenbombe in Afghanistan und (noch) verbale Scharmützel mit Nordkorea.
  • 26. April 2017: Sein Prestigeprojekt, der Mauerbau zu Mexiko, muss warten. Im Haushaltsgesetz kommt der Milliardenbau nicht vor – kein Geld. (baa)
Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.