US-Vorwahlen

Trumps Schicksalswahl in Indiana

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In Indiana hofft Donald Trump seine Kandidatur für die Republikaner zu fixieren.

Indiana als fast schon letzte Chance für die parteiinternen Rivalen von Donald Trump: In dem Staat im Mittleren Westen der USA hat am Dienstag eine womöglich vorentscheidende Vorwahl im Rennen um die Präsidentschaftskandidatur der Republikaner stattgefunden. Erste Hochrechnungen wurden erst nach Mitternacht (MESZ) erwartet.

Da bei den Demokraten Ex-Außenministerin Hillary Clinton schon praktisch uneinholbar vor ihrem Rivalen Bernie Sanders liegt, konzentrierte sich die Spannung in Indiana auf die Abstimmung bei den Republikanern. Trump kann dort zwar rein rechnerisch seine Kandidatur noch nicht endgültig klarmachen. Doch würden seine Chancen mit einem Erfolg nochmals deutlich steigen.

Fortsetzung der Erfolgswelle
Nachdem Trump in der vergangenen Woche deutliche Siege in fünf Ostküstenstaaten eingefahren hatte, sah es nun auch in Indiana nach einer Fortsetzung seines Durchmarschs aus. Die jüngste Umfrage sagte dem Immobilienmilliardär dort einen Vorsprung von 15 Prozentpunkten vor seinem Rivalen Ted Cruz voraus.

Trump kündigte an, er wolle Cruz mit einem Sieg in Indiana endgültig aus dem Rennen werfen. "Wir müssen ihn morgen aus dem Weg räumen", rief der Immobilienmilliardär am Vorabend in der Stadt South Bend seinen Anhängern zu. "Wenn wir in Indiana gewinnen, ist's vorbei, dann können wir uns auf Hillary Clinton konzentrieren."

Cruz: „Ich kämpfe bis zum Ende“
Cruz hielt dagegen, er sei "ein Langstreckenläufer". "So lange es einen Weg zum Sieg gibt, kämpfe ich bis zum Ende." Allerdings räumte auch sein früherer Sprecher Rick Tyler im Sender MSNBC ein: Wenn Trump in Indiana klar siege, "könnte es vorbei sein". Der ultrakonservative Senator hatte zuletzt alle seine Karten auf den Mittelweststaat gesetzt.

Zwar kann Cruz den Spitzenreiter im Verlauf der noch bis Juni andauernden Vorwahlen nicht mehr einholen. Doch will er Trump daran hindern, die 1.237 Delegiertenstimmen einzusammeln, die er für die Nominierung beim Parteitag im Juli benötigt. In diesem Falle käme es dort voraussichtlich zu einer Kampfabstimmung.

Tausend Stimmen für Trump
Trump hatte schon vor Indiana bereits rund tausend Delegierte hinter sich. In dem Mittelweststaat waren 57 Delegiertenstimmen zu vergeben. Der Immobilienmagnat braucht in den verbleibenden Vorwahlen, einschließlich Indiana, nur noch die Hälfte der zu verteilenden Delegiertenstimmen zu gewinnen, um sich die Kandidatur zu sichern.

Rechnerisch kann er die Schwelle der 1.237 Delegierten jedoch erst am 7. Juni erreichen. Dann stimmen die Republikaner in ihrer letzten Vorwahlrunde in fünf Staaten ab, darunter in Kalifornien, dem bevölkerungsreichsten US-Staat.

Clinton praktisch uneinholbar
Bei den Demokraten wiederum hatte Clinton bereits vor Indiana mehr als 90 Prozent der benötigten Delegiertenstimmen beisammen. Nach einer Schätzung des TV-Senders CNN lag die Ex-Außenministerin bei 2.179 Delegierten, die Schwelle liegt bei 2.383. Sanders hatte nur 400 Delegierte hinter sich vereint. Dennoch kündigte der linksgerichtete Senator an, bis zum Parteitag im Juli weiter kämpfen zu wollen.

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