Gefängnis in Chile

Tsunami: Wärter ließ Häftlinge frei

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Nach dem Erdbeben schenkte ein Gefängnisleiter 70 Insassen die Freiheit.

Unverhoffte Freiheit hat das schwere Erdbeben in Chile rund 100 Gefängnisinsassen beschert. Gefängnisdirektor Enrique Fritz in der stark betroffenen Stadt Constitucion sagte, angesichts der drohenden Flutwellen habe er kurz nach dem Beben am Samstag 103 Insassen freigelassen.

In anderes Gefängnis gebracht
"Wir liegen nah am Meer und ich konnte sie nicht einfach dort eingesperrt sterben lassen", sagte er. Seit der schweren Naturkatastrophe seien 70 der Häftlinge wieder aufgegriffen und in ein anderes Gefängnis gebracht worden.

"Wir waren die letzten, die die Stadt verließen", berichtete Fritz. Viele der Insassen seien Wiederholungstäter und Schwerverbrecher. Er habe sie nicht leichten Herzens freigelassen, da dies obendrein Panik in der Bevölkerung schüren könne. "Doch das Beben hatte sie sehr verstört, sie sind buchstäblich die Wände hochgegangen." Aus Angst vor dem Tsunami habe er sich schließlich entschlossen, sie freizulassen.

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