Akin Öztürk

Verwirrung um angebliches Geständnis des Putsch-Führers

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Die Nachrichtenagentur Anadolu korrigierte die Meldung über den "Rädelsführer"

Drei Tage nach dem gescheiterten Putsch in der Türkei hat es am Montag widersprüchliche Meldungen über ein angebliches Geständnis des von der Regierung als Putschführer bezeichneten Ex-Luftwaffenchefs Akin Öztürk gegeben.

Verwirrung um Geständnis

Zwei private Sender widersprachen der Meldung der amtlichen Nachrichtenagentur Anadolu, Öztürk habe ein Geständnis abgelegt. Unter Berufung auf seine Aussage vor der Staatsanwaltschaft berichten Habertürk und NTV, Öztürk habe vielmehr jede Beteiligung verneint. "Ich gehöre nicht zu denen, die den Putschversuch vom 15. Juli geplant oder geleitet haben und weiß nicht, wer es war", zitiert NTV aus seiner Aussage.

Anadolu zufolge gestand Öztürk, den Putsch geplant zu haben. Er habe dies gegenüber der Staatsanwaltschaft eingeräumt. Dagegen meldete Habertürk, Öztürk habe nach eigenen Angaben versucht, den Umsturz zu verhindern.

Anadolu korrigiert Meldung

Der mutmaßliche Rädelsführer der Putschisten in der Türkei hat nach einem neuen Bericht der staatlichen Nachrichtenagentur Anadolu seine Beteiligung an dem Umsturzversuch dementiert. "Ich bin niemand, der einen militärischen Putsch plant und leitet", sagte Ex-Luftwaffenchef Akin Öztürk bei seiner Aussage bei der Staatsanwaltschaft laut Anadolu. "Ich weiß nicht, wer ihn geplant und wer ihn geleitet hat."

Öztürk sagte demnach weiter: "Meinen Erfahrungen nach denke ich, dass die parallele Struktur (des Predigers Fethullah Gülen) diesen militärischen Putschversuch durchgeführt hat. Aber ich kann nicht ermessen, wer innerhalb der Türkischen Streitkräfte diese Sache organisiert und realisiert hat. Was das betrifft, habe ich kein Wissen. Ich habe gegen diese Struktur (Gülens) sehr gekämpft."

Festnahmen

Die türkische Regierung hatte bereits am Samstag mitgeteilt, dass mehr als 2800 Armeeangehörige unter Putschverdacht festgenommen worden seien. Zahlreich Generäle sitzen in Untersuchungshaft.

Öztürk und andere festgenommene Generäle wurden der Öffentlichkeit wie geprügelte Hunde vorgeführt. In der Polizeistation, wo sie Namen und Rang verkünden mussten, lief eine Kamera mit, das Video wurde von der staatlichen Nachrichtenagentur Anadolu verbreitet. Fast alle Männer, auch Öztürk, wiesen blutige Spuren auf.

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