Die Lage ist angespannt

Türkische Militäroffensive: Moskau ist besorgt

Teilen

Ein Kremlsprecher findet die humanitären Folgen beunruhigend.

Tall Abyad/Akcakale. Russland beobachtet die türkische Militäroffensive im Norden Syriens mit Sorge. Die humanitären Folgen dieses Einsatzes seien beunruhigend, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow am Donnerstag in Moskau der Agentur Interfax zufolge. Die Lage sei angespannt.

Darüber wollten der russische Präsident Wladimir Putin und sein türkischer Kollege Recep Tayyip Erdogan am kommenden Dienstag in der Schwarzmeer-Stadt Sotschi reden, so Peskow. Die beiden Präsidenten hatten erst diese Woche miteinander telefoniert.

Das Außenministerium in Moskau sprach von einer "ernsthaften Eskalation der Spannungen" in den Gebieten, die nicht von der syrischen Regierung kontrolliert würden. Bei den Feindseligkeiten würden auf beiden Seiten Menschen getötet, sagte Sprecherin Maria Sacharowa.

Ein weiteres Thema der Gespräche zwischen Putin und Erdogan soll demnach auch die Einrichtung einer sogenannten Sicherheitszone entlang der Grenze zwischen Syrien und der Türkei sein. Sacharowa sagte, Stabilität und Sicherheit könne es aber nur geben, wenn die syrische Regierung die Kontrolle übernehme - auch an der Grenze zur Türkei. Moskau unterstützt das syrische Militär.

Die Türkei hatte in der vergangenen Woche einen lange geplanten Militäreinsatz gegen die Kurdenmiliz YPG begonnen, die an der Grenze zur Türkei in Nordsyrien ein großes Gebiet kontrolliert. Die von den Kurden dominierten Syrischen Demokratischen Kräfte (SDF) hatten am Sonntag eine Vereinbarung mit der Regierung in Damaskus und deren Verbündetem Russland getroffen. Das syrische Militär kam den von der Türkei bedrängten kurdischen Milizen am Montag mit Truppen zu Hilfe.

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.