"Account gesperrt"

Twitter sperrte englischsprachiges Konto somalischer Shabaab-Miliz

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Islamisten posteten Fotos von Toten und drohten mit Hinrichtungen.

Nach dem Hochladen von Fotos eines getöteten französischen Soldaten hat der Kurznachrichtendienst Twitter am Freitag das englischsprachige Konto der radikalislamischen somalischen Shabaab-Miliz (auch: Shebab) gesperrt. "Account gesperrt", lautete eine Mitteilung des Kurznachrichtendienstes auf dem Konto @HSMPress. Weitere Angaben wurden nicht gemacht.

Die Konten der mit dem Terrornetzwerk Al-Kaida verbündeten Miliz in somalischer und arabischer Sprache waren hingegen weiterhin zugänglich. Über ihr arabisches Twitter-Konto verurteilten die Extremisten die Sperrung ihres englischen Kontos. "Dies ist ein neuer Beweis für die Meinungsfreiheit im Westen", hieß es in einer Erklärung. Das englischsprachige Shabaab-Twitter-Konto war im Dezember 2011 eröffnet worden und zählte zuletzt mehr als 20.000 Follower.

Die Shabaab-Miliz hatte am Mittwoch über Twitter einen Link zu einem Video mit mehreren kenianischen Geiseln verschickt. Zugleich drohten sie damit, die Geiseln binnen drei Wochen zu töten, sollte die Regierung in Nairobi nicht Gefangene unter Terrorverdacht freilassen. Zuvor postete die Shabaab drastische Bilder eines toten französischen Soldaten, der bei der gescheiterten Befreiung eines französischen Agenten aus der Hand der Miliz getötet worden war. Später verkündeten die Islamisten über Twitter die Hinrichtung der Geisel.

Twitter warnt seine Nutzer davor, dass Konten gesperrt werden können, wenn sie gegen die Nutzungsbedingungen verstoßen. Verboten sind beispielsweise die Veröffentlichung von "direkter, spezifischer Gewaltandrohung gegen andere". Nutzer werden zudem geblockt, wenn sie Twitter "zu jeglichen illegalen Zwecken oder zur Förderung illegaler Aktivitäten" verwenden.

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