40 Stunden-Martyrium

Afrika: US-Jäger töten Star-Löwen

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"Cecil" war wegen seiner schwarzen Mähne bei Touristen sehr beliebt.

Eine Naturschutzorganisation in Simbabwe hat einen reichen US-Jäger für den Tod des berühmten Löwen "Cecil" verantwortlich gemacht. Der Mann aus Minnesota habe auf der Suche nach einer lohnenden Trophäe 50.000 Dollar (45.216 Euro) an den Organisator von Safaris gezahlt, um "Cecil" mit Pfeil und Bogen töten zu können.

Das berichtete am Dienstag die Zimbabwe Conservation Task Force (ZCTF), nach deren Angaben der Löwe erst nach 40-stündigem Martyrium von den beiden Jägern erschossen wurde. Das 13-jährige Tier mit seiner charakteristischen schwarzen Mähne war bei den Besuchern des Hwange-Nationalparks sehr beliebt. Die Leiche wurde Anfang des Monats auf einer Farm außerhalb des Parks entdeckt, das Fell war abgezogen, der Kopf fehlte. Eindeutig identifiziert wurde "Cecil" durch sein GPS-Halsband, das seine Verfolger vergeblich versuchten, zu verstecken.

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Martyrium
Laut ZCTF hatten die beiden Männer den Löwen mit Hilfe eines an ihrem Wagen befestigten toten Tiers in der Nacht aus dem Nationalpark gelockt und zunächst vergeblich versucht, ihn mit Pfeil und Bogen zu erlegen. "Cecil" konnte offenbar fliehen, doch spürten seine Verfolger ihn schließlich wieder auf und erschossen ihn. Die Naturschutzaktivisten fürchten, dass auch "Cecils" Junge nun von seinem Nachfolger namens "Jericho" getötet werden.

Der Safari-Organisator und der Besitzer der Farm, wo Cecils Kadaver entdeckt wurde, müssen sich ab Mittwoch vor einem Gericht der Grenzstadt Victoria Falls wegen Wilddieberei verantworten. In der Ankündigung des Gerichts bleibt der US-Tourist unerwähnt.
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