Kampf gegen ISIS

US-Luftwaffen-Chef stellt sich gegen Trump

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General David Goldfein warnt vor den Folgen von Trumps ISIS-Strategie.

Der Chef der US-Luftwaffe hat Überlegungen der neuen US-Regierung zur Intensivierung der Luftangriffe auf die Jihadistenmiliz IS skeptisch bewertet. Ein stärkerer Einsatz der Luftwaffe müsste abgestimmt werden mit einem parallelen Vormarsch von Anti-IS-Kräften am Boden, sagte General David Goldfein am Dienstag in Washington.

Zudem müsse der Militäreinsatz eingebettet sein in politische und diplomatische Bemühungen.

Massive Luftangriffe
US-Präsident Donald Trump hatte im Wahlkampf wiederholt gefordert, IS-Stellungen in Syrien und im Irak viel massiver als bisher aus der Luft anzugreifen. Er hat der Führung der Streitkräfte bis Ende Februar Zeit gegeben, einen überarbeiteten Plan zum Kampf gegen die Miliz vorzulegen.

General Goldfein warnte nun davor, dass eine Intensivierung der Luftangriffe und eine Lockerung der Einsatzregeln die Zahl ziviler Opfer erhöhen könnte. "Kurzfristige Fortschritte, die mit einer raschen Erhöhung der Einsätze erreicht werden, könnten im Vergleich zu den langfristigen Kosten verblassen, falls wir nicht mehr als wertegeleitete Nation kämpfen." Er sei "stolz" darauf, dass die USA ein Land seien, "das mit Wertvorstellungen in den Krieg zieht", fügte der General hinzu.

Die US-geführte Koalition hat nach Pentagon-Angaben seit Beginn des Einsatzes im Sommer 2014 rund 18.000 Luftangriffe gegen IS-Stellungen geflogen. Nach US-Regierungsangaben wurden dabei mindestens 199 Zivilisten getötet. Kritiker vermuten, dass die Zahl der getöteten Zivilisten deutlich höher liegt.
 

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