Iranischer Botschafter:

US-Schild richtet sich gegen Russland

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Diplomat in Bukarest: "Denke, dass man Russland wehrlos machen will."

Der iranische Botschafter in Bukarest, Bahador Aminian Jazi, sieht den US-amerikanischen Raketenschutzschild, der im Rahmen der NATO-Partnerschaft in der südrumänischen Militärbasis in Deveselu aufgebaut wird, gegen Russland gerichtet. "Ich denke, dass man durch diese Idee Russland wehrlos machen will", sagte Jazi in einem Interview für die Nachrichtenplattform "Hotnews.ro" am Montag und erläuterte, dass die Idee des Raketenschutzschildes aus dem JAhr 1984 stamme, "als er entworfen wurde, um die Dominanz der Sowjetunion zu zerstören".

Schwere Bedenken aus Russland
Die terrestrische Abwehranlage, die ab 2015 einsatzfähig sein soll, ist laut offiziellen Informationen gegen potenzielle Angriffe aus dem Nahen Osten, vor allem aus dem Iran, gerichtet. Russland hatte jedoch wiederholt Bedenken gegen den Schutzschild geäußert und "rechtliche Garantien" verlangt, dass er nicht auf sein Nuklearpotenzial abziele. Sowohl amerikanische als auch rumänische Verantwortliche hatten daraufhin betont, dass es sich um eine rein defensive Anlage handle, die keinerlei Bedrohung für Russland darstelle. Rumänien könne jedoch laut Jazi in Zukunft "einige Probleme" mit Russland haben, angesichts der Tatsache, dass es Gas aus Russland importiert.

Jazi: Raketenschild wird nicht als Bedrohung eingestuft
Laut Jazi habe Russland den USA angeboten, auf seinem Territorium, nahe der iranischen Grenze, einen Stützpunkt aufzubauen, was die USA jedoch abgelehnt hätten. Vorläufig könne der Raketenschutzschild "dem iranischen Nationalinteresse nicht schaden", erklärte Jazi, "wir stufen ihn nicht als Bedrohung ein". "Wir glauben nicht, dass der Schild auf uns abzielt. Wir haben kein Nuklearprogramm, das gegen andere Staaten gerichtet wäre, vor allem nicht gegen Europa. Unsere Raketen haben eine rein defensive Rolle", versicherte Jazi.

Dies scheinen laut "The New Yorker" auch die beiden neuesten "National-Intelligence-Estimate"-Berichte der US-Regierung zu bestätigen, die für die letzten acht Jahre trotz der intensiven Aktivität im Bereich des Nuklearprogramms keine handfesten Beweise feststellen konnten, dass der Iran fähig sei, eine Atombombe herzustellen.

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