USA

Unschuldiger saß 26 Jahre in Todeszelle

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Glenn Ford (64) wurde nun auf freien Fuß gesetzt.

Fast 26 Jahre lang saß der US-Amerikaner Glenn Ford (64) in der Todeszelle. Er soll 1984 einen Juwelier getötet haben, für den er gelegentlich als Gärtner gearbeitet hatte. Obwohl Ford die Tat immer bestritten hatte, wurde er vom Gericht zum Tode verurteilt. Seit 1988 saß Ford im Todestrakt des US-Gefängnisses Angola im Bundesstaat Louisiana und wartete auf seine Hinrichtung auf dem elektrischen Stuhl.

Seit Dienstag ist Ford wieder in Freiheit. Ein Gericht hob den Schuldspruch gegen den 64-jährigen Todeskandidaten auf, nachdem die Staatsanwaltschaft in der Vorwoche beantragt hatte, das Urteil zurückzunehmen. Grund dafür waren neue Informationen zu dem Fall. "Glaubhafte Beweise" würden zeigen, dass Ford zum Zeitpunkt des Mordes nicht am Tatort gewesen sei, teilte die Behörde mit.

"Es fühlt sich gut an", sagte Ford zu Reportern, als er das Hochsicherheitsgefängnis verlassen durfte. In seine Freude mischte sich aber auch Ärger: "Ich bin fast 30 Jahre eingesperrt gewesen - für etwas, das ich nicht getan habe", so Ford. "Dinge, die ich mit 35, 38 oder 40 Jahren tun hätte können, sind für immer verloren. Ich kann die Zeit nicht zurückdrehen."

Nach geltendem Recht steht Ford nun eine Entschädigung zu. Pro Jahr werden 25.000 US-Dollar (umgerechnet 18.000 Euro) gezahlt, maximal jedoch 250.000 Dollar. Zusätzlich gibt es eine einmalige Entschädigungszahlung von 80.000 Dollar (57.600 Euro) für "verpasste Lebenschancen".

Derzeit sitzen allein im US-Bundesstaat Louisiana 83 Männer und zwei Frauen in Todestrakten und warten auf ihre Hinrichtungen.

Video: Glenn Ford bei seiner Entlassung (Englisch)

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