Feuerpause

Ukraine: Armee zieht schwere Waffen ab

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Armeesprecher: Die Streitkräfte blieben in Bereitschaft.

Das ukrainische Militär hat nach eigenen Angaben mit dem Abzug schwerer Waffen von der Front im Kriegsgebiet Donbass begonnen. Das sagte Armeesprecher Anatoli Stelmach in Kiew am Donnerstag der Agentur Interfax. Mit diesem Schritt soll eine Pufferzone zwischen Regierungstruppen und prorussischen Separatisten entstehen.

Der Abzug schwerer Waffen von der Frontlinie war im sogenannten Minsker Abkommen vereinbart worden. Er sollte eigentlich schon in der vergangenen Woche beginnen, wurde aber immer wieder verschoben.

Gasstreit
Im Gasstreit zwischen der Ukraine und Russland will unterdessen die EU vermitteln. Energiekommissar Maros Sefcovic habe die Energieminister beider Staaten für Montag zu einem Dreiertreffen in Brüssel eingeladen, sagte seine Sprecherin am Donnerstag. Die endgültigen Teilnahmebestätigungen stünden noch aus.

Der russische Präsident Wladimir Putin hatte am Vortag in scharfen Worten eine weitere Vorauszahlung der Ukraine gefordert. Anderenfalls werde der Staatskonzern Gazprom die Gaslieferungen an die Ukraine stoppen, was auch die Weiterleitung nach Europa gefährden könne. Zudem streiten Russland und die Ukraine darüber, wer für die Versorgung der von prorussischen Separatisten kontrollierten Gebiete in der Ostukraine aufkommen soll.

EU fordert Freilassung von ukrainischer Kampfpilotin
Die EU-Außenbeauftragte Federica Mogherini forderte Russland zur Freilassung der inhaftierten ukrainischen Kampfpilotin Nadeschda Sawtschenko auf. Dass ein Moskauer Gericht den Antrag der Pilotin auf Freilassung abgelehnt habe, habe schwerwiegende Folgen, sagte eine Sprecherin Mogherinis am Donnerstag in Brüssel.

Sawtschenko habe mittlerweile 75 Tage im Hungerstreik verbracht, um gegen ihre "illegale Entführung in der Ukraine" und ihre Überstellung nach Russland zu protestieren. "Russland trägt die Verantwortung für ihre sehr zerbrechliche Gesundheit", sagte die Sprecherin laut einer Presseerklärung. Die EU fordere Russland zur Freilassung Sawtschenkos aus humanitären Gründen auf. Dies wäre in Einklang mit vereinbarten Begleitmaßnahmen zur Umsetzung des Minsker Waffenruheabkommens.
 

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