Bericht zeigt Missstände in Schweiz auf

Unternehmer nutzen Corona-Kredite für verpfändete Luxus-Karossen

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Laut Berichten der ''Berner Zeitung'' soll es einen regelrechten Ansturm auf Auto-Pfandhäuser in der Schweiz geben – Unternehmer nutzen die Corona-Kredite um ihre verpfändeten Luxus-Karossen wieder freizukaufen.

Bern. Die Schweiz galt bislang als Vorbild für die Abwicklung von, durch die Coronavirus-Pandemie bedingten, Kredit- und Hilfsprogrammen für Unternehmer. Bereits im März wurden bereits 15 Milliarden Franken an Unternehmen verteilt. Die Anträge können dabei recht unkompliziert ohne erwähnenswerten bürokratischen Aufwand eingereicht und bearbeitet werden. Aufgrund der hervorragenden nationalen Vernetzung der Banken und deren enge Beziehungen mit kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) gilt die Vergabe für Corona-Darlehen, für die die Schweiz bei einem etwaigen Ausfall mit bis zu 100 Prozent haftet, als einfach zu bewerkstelligen. Laut Berichten der "Berner Zeitung" wurde jetzt bekannt, dass einige Antragsteller ihre gewährten staatlichen Corona-Kredite lieber zur Refinanzierung ihrer Luxus-Karossen benutzen, als für den eigentlichen Zweck der finanziellen Absicherung in Krisenzeiten.

So sollen in einem Auto-Pfandhaus bereits zu Beginn der Corona-Krise zahlreiche Unternehmer – vor allem aus der Bau-, Immobilien- und Finanzbranche – ihre Autos zur Überbrückung von finanziellen Engpässen belehnt worden sein. Im Gespräch mit der "Berner Zeitung" gab ein Pfandhaus-Betreiber an, dass es zur Zeit zu verdächtig vielen Abholungen von zuvor belehnten Pkws gekommen sein soll. "Seit die Nothilfen für die Covid-19-Pandemie angelaufen sind, werden bei uns auffällig viele Luxusautos von Unternehmern wieder abgeholt", erklärte der Pfandhaus-Besitzer im Gespräch mit der "Berner Zeitung". So soll beispielsweise ein vor kurzem verpfändeter Ferrari-Testarossa innerhalb kürzester Zeit wieder abgeholt worden sein – angeblich mithilfe der staatlichen Corona-Krediten.

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