Wetterphänomen "La Nina"

Unwetterkatastrophe in Venezuela und Kolumbien

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Beide Länder kämpfen gegen Überschwemmungen und Erdrutsche.

In Venezuela kamen nach Regierungsangaben von Donnerstag bisher 31 Menschen ums Leben. In Kolumbien, das schon seit Monaten gegen Überschwemmungen kämpft, liegt die Zahl der Toten nach offiziellen Angaben bei 162.

Venezuelas Staatschef Hugo Chavez nahm 25 obdachlos gewordene Familien im Präsidentenpalast Miraflores auf. Dort könnten sie bis zu einem Jahr bleiben, versicherte Chavez.

Zivilschutz, Polizei und Militär im Einsatz
Wie Venezuelas Innenminister Tareck El Aissami am Donnerstag mitteilte, werden noch drei Menschen vermisst. Insgesamt seien etwa 72.000 Venezolaner von dem Unwetter betroffen. Tausende Häuser wurden teils schwer beschädigt. Zivilschutz, Polizei und Militär sind im Einsatz, um Nahrungsmittel, Hilfsgüter und Trinkwasser zu verteilen. Mehrere Menschen wurden mit Hubschraubern gerettet.

In vier venezolanischen Bundesstaaten gilt der Notstand. Viele Straßen wurden dort durch Erdrutsche blockiert. Einige Ortschaften standen völlig unter Wasser. In den besonders betroffenen Regionen wurden mehr als 300 Notunterkünfte errichtet.

3.000 Menschen von der Außenwelt abgeschnitten

Im benachbarten Kolumbien wurden die heftigsten Regenfälle der vergangenen 40 Jahre registriert. Im Departement Valle del Cauca im Südwesten des Landes seien etwa 3.000 Menschen von der Außenwelt abgeschnitten. Hochwasser in dem Fluss Nima hatte dort eine Brücke in der Nähe der Ortschaft Palmira fortgerissen und Straßen unter Wasser gesetzt, wie die Zeitung "El Pais" am Donnerstag berichtete.

"La Nina"
Die monatelangen Niederschläge in Kolumbien sind Folge des Wetterphänomens "La Nina" ("Das Mädchen"), das alle paar Jahre auftritt. Vor der Pazifikküste Südamerikas strömt dabei kaltes Wasser aus der Tiefe nach oben. Dies führt in einigen Bereichen des Subkontinents zu Dürren, in anderen zu starken Niederschlägen. Der heftige Regen wird nach Prognosen von Meteorologen noch bis Anfang kommenden Jahres andauern.

Nach Angaben des Katastrophenschutz kamen in Kolumbien bisher 162 Menschen ums Leben, 223 wurden verletzt, 20 werden noch vermisst. Knapp 1800 Wohnhäuser seien zerstört sowie etwa 233.000 Häuser und Wohnungen beschädigt worden. 1,37 Millionen Menschen erlitten Schäden an ihrem Hab und Gut.
 

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