Islamisten-Terror in Dänemark

Vereitelte Anschläge: 4 Verdächtige in Haft

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Die Männer hatten die Zeitung "Jllands Posten" in Kopenhagen im Visier.

Nach der Festnahme mehrerer Terrorverdächtiger in Dänemark hat die Polizei Medienberichten zufolge das Wohnhaus eines der Verdächtigen wegen der Gefahr einer Explosion vorsorglich evakuiert. Die Zeitungen "Politiken" und "Jyllands-Posten" berichteten auf ihren Websites, das Haus im Kopenhagener Vorort Greve sei am Mittwochabend vorsichtshalber geräumt worden, nachdem dort ein verdächtiger Gegenstand oder Sprengstoff gefunden worden seien. Der Fund wurde demnach in der Wohnung eines 26-jährigen Asylbewerbers aus dem Irak gemacht, der zuvor im Zusammenhang mit einem geplanten Terroranschlags auf das Hauptstadt-Büro der dänischen Zeitung "Jyllands-Posten" in Kopenhagen festgenommen worden war.

Fünf Festnahmen

Dänische Sicherheitskräfte hatten am Mittwoch zwei Wohnungen in Vororten von Kopenhagen gestürmt und dabei insgesamt vier Männer festgenommen. Ein fünfter Terrorverdächtiger wurde in der schwedischen Hauptstadt Stockholm gefasst. Ein von den Verhafteten ist inzwischen wieder auf freiem Fuß. Nach Angaben des dänischen Geheimdienstes PET hatten die mutmaßlichen Islamisten geplant, in den "kommenden Tagen" eine blutige Kommando-Aktion ähnlich wie bei den Terroranschlägen im indischen Mumbai im Jahr 2008 im "JyllandsPosten"-Gebäude zu verüben. Die Zeitung hatte im September 2005 umstrittene Karikaturen des Propheten Mohammed veröffentlicht und damit in der muslimischen Welt eine Welle der Empörung ausgelöst.

   Die Polizei wollte zu den Berichten über die Evakuierung auf Nachfrage zunächst keine Stellungnahme abgeben. Laut "Politiken" durften die Bewohner des Hauses bis Mitternacht immer noch nicht in ihre Wohnungen zurückkehren. Außerdem sei ein Roboter für Bombenentschärfungen in das Gebäude gebracht worden. Das Gebäude sei in einem Umkreis von 100 Metern abgesperrt worden, außerdem sei ein Krankenwagen bereitgestanden. Eine Hausbewohnerin berichtete laut "Politiken": "Ein Polizist kam und sagte, wir sollten rausgehen und das sofort. Er sagte außerdem, wir sollten ein Menge warmer Kleider mitnehmen, weil das sehr lange dauern würde."

Kronprinz besucht Verlag
Der dänische Kronprinz Frederik lässt sich von den Terrorplänen gegen "Jyllands-Posten" nicht beeindrucken. Der 42-jährige Thronfolger besuchte am Mittwochabend das Verlagsgebäude des Blattes in Kopenhagen, um plangemäß einen Sportlerpreis zu verleihen. Er sehe in dem Besuch keine Gefahr, sagte der Kronprinz dem Sender TV2 News bei seinem Eintreffen.

 

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