Kaiserschnitt

Vergewaltigte Zehnjährige bringt Kind zur Welt

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Der Oberste Gerichtshof hatte Ende Juli eine Abtreibung untersagt.

Eine nach einer Vergewaltigung schwanger gewordene Zehnjährige hat in Indien ihr Baby bekommen. Mutter und Kind gehe es nach dem Kaiserschnitt den Umständen entsprechend, teilten die Ärzte im Krankenhaus der nordindischen Stadt Chandigarh am Donnerstag mit. Der Oberste Gerichtshof Indiens hatte Ende Juli eine Abtreibung untersagt, weil das Mädchen damals schon im achten Monat schwanger war.
 
Das Gericht ordnete zugleich an, dass die Zehnjährige die bestmögliche medizinische Versorgung bekomme. Daraufhin wurde ein Komitee ins Leben gerufen, das sich um das Vergewaltigungsopfer kümmert. Dessen Präsident Dasari Harish gab bekannt, dass die Geburt am Morgen per Kaiserschnitt erfolgt sei. "Das Baby wurde auf die Intensivstation für Neugeborene gebracht und wird in der Lage sein, sich zu erholen", sagte er.
 

Von Onkel mehrmals missbraucht

Das Mädchen aus dem nordindischen Bundesstaat Punjab war nach eigenen Angaben über sieben Monate mehrmals von seinem Onkel vergewaltigt worden. Die Schwangerschaft war erst nach 26 Wochen festgestellt worden, als die Eltern ihre Tochter wegen Magenschmerzen in ein Krankenhaus brachten. Seitdem versuchte die Familie, eine Ausnahmegenehmigung für einen Schwangerschaftsabbruch zu bekommen. Das indische Gesetz erlaubt Abtreibungen nach der 20. Schwangerschaftswoche nur, wenn das Leben der Mutter gefährdet ist.
 
Der Verwandte der Zehnjährigen war verhaftet worden. Nach den jüngsten offiziellen Zahlen wurden im Jahr 2015 in Indien mehr als 10.000 Vergewaltigungsfälle registriert, bei denen die Opfer jünger als 18 Jahre waren. Aktivisten vermuten zudem eine hohe Dunkelziffer.
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