Zentralafrikanische Republik

Vergewaltigungs-Vorwurf gegen UN-Truppen

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Laut Human Rights Watch sollen acht Opfer missbraucht worden sein.

UN-Blauhelme haben in der krisengeschüttelten Zentralafrikanischen Republik einem Bericht zufolge mindestens acht Mädchen und Frauen innerhalb von nur drei Monaten vergewaltigt. Die Taten seien zwischen Oktober und Dezember in der nördlichen Stadt Bambari verübt worden, teilte die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch (HRW) am Donnerstag mit.

22 Vorwürfe bestätigt
Ein ranghoher UN-Vertreter in New York hatte zuvor bereits 22 Vorwürfe des sexuellen Missbrauchs und der Ausbeutung durch UN-Soldaten in der Zentralafrikanischen Republik bestätigt.

Die Täter sollen nach Angaben der Opfer, die von den Menschenrechtlern im Jänner befragt worden waren, aus der Demokratischen Republik Kongo und Kongo-Brazzaville stammen. "Drei von ihnen waren auf mir. Sie waren bewaffnet. Sie sagten, sie würden mich töten, falls ich mich wehre", sagte eine 18-Jährige. Nur eine der Frauen sei medizinisch und therapeutisch behandelt worden, hieß es. Das jüngste Opfer sei 14 Jahre alt.

Schwerer Konflikt
In der Zentralafrikanischen Republik sind rund 10.000 Blauhelme stationiert. Das Land wird von einem schweren Konflikt erschüttert, seit muslimische Rebellen im Frühjahr 2013 den christlichen Präsidenten Francois Bozizé gestürzt hatten. Nach dem Putsch bekämpften sich Muslime und christliche Milizen. Beiden Seiten werden schwere Gewalttaten angelastet. Das Land ist einem UN-Index zufolge der drittärmste Staat der Welt.

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