Minen-Drama in Chile

Verschüttete Kumpel: Angst vor Wurm

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Der Hakenwurm nistet sich im Darm ein und sorgt für Übelkeit und Erbrechen.

Der Betreiber der chilenischen Mine San Jose, in der seit fast vier Wochen 33 Bergleute festsitzen, hat die Betroffenen um Verzeihung gebeten. "Der Schmerz, der durch diese von uns nicht gewollte und nicht vorgesehene Situation verursacht wurde, erfordert, dass wir um Verzeihung bitten für die in diesen Tagen gefühlte Angst", sagte einer der Chefs des Unternehmens San Esteban, Alejandro Bohn, bei einer vom Fernsehen übertragenen Anhörung vor einem Untersuchungsausschuss des chilenischen Parlaments in Valparaiso.

Hoffen auf ein glückliches Ende
"Diese Situation ist schrecklich" fügte Bohn hinzu. "Und wir hoffen, dass sie bald ein glückliches Ende findet." Bohn wurde zusammen mit dem anderen Chef des Unternehmens, Marcelo Kemeny, von dem Ausschuss zu dem Unglück befragt. Der Parlamentsausschuss soll die Verantwortung für den Einsturz der Gold-und Kupfermine klären. Die Mine im Norden Chiles war am 5. August eingestürzt.

Erst mehr als zwei Wochen später gab es ein Lebenszeichen der Bergleute. Am Dienstag begannen nach langen Vorbereitungen die Bohrungen für einen Rettungsschacht, durch den die Kumpel aus dem Stollen in 700 Meter Tiefe befreit werden sollen. Die Bohrungen werden nach Schätzungen von Experten bis zu vier Monate dauern.

Angst vor Hakenwurm
Unter Tage gelten Depressionen und Angstzustände als große Gefahrenherde. Doch auch die Angst vor Parasiten geht um. Der Hakenwurm etwa treibt in Bergstollen sein Unwesen. Er ist gelblich-weiß, nur bis zu 12 Milimeter lang und gelangt als Larve über die Haut in den Körper seines Wirtes. Dort nistet er sich im Darm ein. Übelkeit und Erbrechen sind die Folge.

Einige der Bergarbeiter haben bereits Geschwüre und Pilzinfektionen. Der Grund dafür ist der Notschacht mit seinem feucht, heißen Klima. Sie zogen deshalb in eine tiefer gelegene Stelle um.

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