Raubmord

Verurteilung nach mehr als 15 Jahren

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Ein Kosovare wurde in Pristina zu acht Jahren Haft verurteilt.

15,5 Jahre nach der Bluttat steht ein Mordfall in Kapfenberg vor dem Abschluss: Ein heute 41-jähriger Kosovare ist von einem Gericht in Pristina zu acht Jahren Haft verurteilt worden, weil er eine damals 28-jährige Frau erstochen hat. Das LKA Steiermark bestätigte am Freitag Medienberichte, wonach der Prozess in den vergangenen Tagen geendet hat. Das Urteil sei noch nicht rechtskräftig.

Tote in Bettzeuglade
Der 41-Jährige wurde angeklagt, im Mai 1995 eine afghanische Asylwerberin und dreifache Mutter in Raubabsicht mit zwölf Messersichten getötet zu haben. Der Verdacht war damals rasch auf den Kosovaren gefallen, der einschlägig wegen Raubes vorbestraft war. Der Mann hatte im gleichen Haus gewohnt hatte und sich vom Opfer und ihrem Ehemann, einen Feinkosthändler, immer wieder Geld geliehen. 5.000 Schilling betrug damals die Beute, die Tote wurde in einer Bettzeuglade ihrer Wohnung gefunden. Der Täter hinterließ einen Zettel mit den Worten "Es tut mir leid" und verschwand.

Gegen den Tatverdächtigen wurde ein internationaler Haftbefehl erlassen, doch erst 2006 konnten Zielfahnder des Bundeskriminalamtes mit Unterstützung des Verbindungsbeamten und der österreichischen Botschaft den Aufenthaltsort des Gesuchten ausfindig machen. Die Verhaftung des Mannes, der während des Bürgerkrieges angeblich Offizier der Befreiungsarmee UCK war, verzögerte sich dann noch bis zum Juli 2009. Nach der Abtretung des Verfahrens durch die Staatsanwaltschaft Leoben an die Justiz in Pristina wurde dort das Verfahren eingeleitet und abgewickelt.

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