Von Merkel zu Fekter

Vulkanwolke: Viele Politiker gestrandet

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Merkel irrt durch Europa, Fekter sitzt fest: Die Wolke blockiert auch die Politik.

Vor dem Hintergrund des Flugverbots aufgrund der Vulkanasche-Wolke über Europa hat auch Bundespräsident Heinz Fischer seine Teilnahme am Begräbnis des polnischen Präsidenten Lech Kaczynski und seiner Frau Maria abgesagt. Das Flugunternehmen, das den Bundespräsidenten zum Staatsbegräbnis nach Krakau hätten bringen sollen, habe mitgeteilt, dass das Flug- und Landeverbot bis morgen 14.00 Uhr verlängert werde, teilte Fischers Sprecher Bruno Aigner Samstag abend mit.

Odyssee wegen der Aschewolke über Europa für die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel: Die Bundeskanzlerin hatte am Donnerstagabend Ortszeit ihre USA-Reise beendet und war mit der Regierungsmaschine "Konrad Adenauer" von San Francisco abgeflogen. Wegen der Auswirkungen des Vulkanausbruchs konnte das Flugziel Berlin nicht erreicht werden.

Aus den USA flog sie nach Lissabon, dann nach einer Übernachtung weiter nach Rom. Von dort ging es per Bus nach Bozen. Nach diesen Strapazen sagte sie nun die Teilnahme am Staatsbegräbnis in Polen ab. In einem Telefonat mit dem polnischen Außenminister Radoslaw Sikorski habe sie ihr "größtes Bedauern" zum Ausdruck gebracht, erklärte die stellvertretende Regierungssprecherin Sabine Heimbach am Samstagabend.

Sikorski habe sein "vollstes Verständnis" geäußert. Merkel war am Freitag bei der Rückreise aus den USA zunächst in Portugal gestrandet. Am Samstag reiste sie zunächst nach Rom, um von dort gemeinsam mit ihrer Delegation die Reise nach Deutschland auf der Straße fortzusetzen.

Auch die Schweizer Bundespräsidentin Doris Leuthard reist nicht zum Staatsbegräbnis in Polen. Wegen der Sperrung des Schweizer Flugraums kann die Bundespräsidentin nicht an der Trauerfeier teilnehmen.

Die Innenministerin Maria Fekter war in Saragossa (Spanien) und saß am Samstag in Barcelona fest.

Wegen der Vulkanaschewolke aus Island und der Luftraumsperren in Europa ist der albanische Ministerpräsident Sali Berisha in Wien gestrandet, meldete der private albanische TV-Sender Top Channel. Demnach befand sich Berisha diese Wochen in Brüssel, wo er am Mittwoch den beantworteten Fragebogen der EU-Kommission zum im Vorjahr von Albanien beantragten Beitritt übergab, und trat die Heimreise per Auto an.

Eigentlich sollte Berisha via Wien-Schwechat nach Tirana zurückfliegen. Am Freitag sei er aber wegen der Aschewolke zehn Stunden mit dem Wagen weit mehr als 1.000 Kilometer quer durch Deutschland unterwegs gewesen, so Top Channel. Am Freitagabend sei er dann in Wien angekommen. Aber auch in Österreich war der Luftraum schon gesperrt, so dass sich Berisha auch noch am Samstag in der Bundeshauptstadt aufgehalten habe.

Norwegens Premier Jens Stoltenberg sitzt in New York fest und regiert per iPad vom Flughafen aus.

DSDS-Jurorin Nina Eichinger saß unglücklich in L.A. fest und konnte nicht am Finale der Show teilnehmen.

Die Chartermaschine von Papst Benedikt XVI. war eine der wenigen, die am Samstag vom Flughafen Rom abfliegen durfte – der Flugraum über Norditalien ist weiter wegen der Vulkanwolke gesperrt.

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