Gegenseitige Schuldzuweisungen

Waffenruhe um Berg-Karabach gebrochen

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Über die Verstöße wurden widersprüchliche Angaben gemacht.

Der am Dienstag vereinbarte Waffenstillstand in der umstrittenen Kaukasus-Region Berg-Karabach ist brüchig. Armenien und Aserbaidschan warfen sich gegenseitig Verstöße vor.

115 Verstöße
In den vergangenen 24 Stunden sei die Feuerpause 115 Mal nicht eingehalten worden, berichtete die russische Nachrichtenagentur RIA am Mittwoch unter Berufung auf das aserbaidschanische Verteidigungsministerium. Gleichzeitig warf Armenien Aserbaidschan Verstöße vor. "In Kraft ist bisher nur eine Vereinbarung über die Feuereinstellung", erklärte Armeniens Vize-Verteidigungsminister David Tonojan bereits am Dienstag in der Hauptstadt Eriwan laut RIA. Die Sicherheitsbehörden in Berg-Karabach erklärten am Mittwoch, dass die Waffenruhe entlang der Kontaktlinie weitgehend eingehalten worden sei.

Heftige Kämpfe
Der Waffenstillstand war am Dienstag von den Generalstäben der armenischen und aserbaidschanischen Armee vereinbart worden. Bergkarabach hatte sich in den 1990er Jahren für unabhängig von Aserbaidschan erklärt, wird von Armenien kontrolliert und von beiden Seiten beansprucht. 1994 hatte ein Waffenstillstandsabkommen einen Krieg zwischen beiden ehemaligen Sowjetrepubliken beendet. Vor wenigen Tagen waren aber erneut heftige Kämpfe ausgebrochen.

Warnung vor Angriffen
Der armenische Präsident Sersch Sargsjan trifft am Mittwoch mit der deutschen Bundeskanzlerin Angela Merkel und Außenminister Frank-Walter Steinmeier in Berlin zusammen. Deutschland hat derzeit den Vorsitz der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE).

Russland gilt als militärische Schutzmacht Armeniens. Es hat Tausende Soldaten in der Südkaukasusrepublik stationiert. Aserbaidschans enger Verbündeter Türkei warnte Armenien mit Nachdruck vor Angriffen.

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