Wahl in Schottland

Absolute Mehrheit für Nationalisten

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Nun soll das Volk über die Unabhängigkeit Schottlands abstimmen.

Die Scottish National Party (SNP) hat laut mehreren britischen Medien einen Erdrutschsieg bei den Wahlen zum schottischen Regionalparlament errungen. Nach vorläufigen Ergebnissen des Wahlgangs vom Donnerstag haben die linksgerichteten Nationalisten zumindest 65 von 129 Sitzen erreicht und können nun ohne Hilfe eines Koalitionspartners eine Regierung bilden.

Die SNP hat zumindest 27 Sitze dazugewonnen, die Ergebnisse von drei der acht regionalen Wahllisten waren zunächst noch nicht ausgezählt, sie sollen am Freitagabend dazukommen. Der bisherige Koalitionspartner der SNP, die Labour Party, musste schwere Verluste hinnehmen. Sie verlor zumindest rund 20 Direktmandate in den Wahlkreisen, könnte aber noch einige über die Regionallisten zurückbekommen. Auch die Opposition im schottischen Parlament, Konservative und Liberaldemokraten, haben an Mandaten verloren. SNP-Parteichef Alex Salmond beschrieb das Wahlergebnis als "historisch".

Volksabstimmung über Unabhängigkeit Schottlands geplant
Salmond bekräftigte am Tag nach der Abstimmung seine Absicht, in den kommenden fünf Jahren ein Referendum über die Unabhängigkeit Schottlands abzuhalten. Dieses soll nach Wünschen der SNP im Jahr 2014 oder 2015 stattfinden.

Der britische Premier David Cameron gratulierte Salmond am Wahlabend, warnte jedoch vor einer Loslösung Schottlands von Großbritannien. "Wenn sie ein Referendum abhalten wollen, werde ich mit jeder Faser meines Körpers dafür kämpfen, das Vereinigte Königreich zusammen zu halten."

Zugleich mit dem schottischen Wahlgang fanden auch regionale Parlamentswahlen in Wales, Parlaments- und Kommunalwahlen in Nordirland, Kommunalwahlen in vielen Gemeinden Englands, sowie ein gesamtbritisches Referendum über eine Reform des Mehrheitswahlrechts statt.

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