Diktatur befürchtet

Wahl in Venezuela: Opposition spricht von Wahlbetrug

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 Die Beteiligung von 41,53 Prozent sei viel zu hoch, so die Opposition. Sie hatten Wahl boykottiert.

Venezuela haben sich nach Angaben der nationalen Wahlbehörde 8,1 Millionen Menschen an der umstrittenen Wahl für einen Umbau der Verfassung beteiligt. Das entspreche einer Beteiligung von 41,53 Prozent, sagte die Präsidentin der Behörde, Tibisay Lucena, Montagfrüh in Caracas.

   Die Opposition sprach von einem Wahlbetrug, da diese Zahl viel höher sei, als es den Tatsachen entspreche. Sie hatte die Wahl boykottiert und fürchtet den Umbau zu einer Diktatur.

   Schon Stunden vor der Bekanntgabe hatte der Präsident des Parlaments, der Oppositionelle Julio Borges, unter Verweis auf Informationen aus der Wahlbehörde mitgeteilt: "Der größte Wahlbetrug in unserer Geschichte. Lucena wird mehr als acht Millionen Stimmen verkünden, sie verdreifachen fast das wirkliche Resultat."

   Die Opposition verwies auf Zahlen aus der Behörde von nur 2,48 Millionen abgegeben Stimmen - bei 19,4 Millionen Wahlberechtigten.

   Die von Präsident Nicolás Maduro verfügte Zusammensetzung mit vielen Vertretern der Arbeiterklasse und Gewerkschaften sicherte eine Mehrheit mit Sympathisanten der Sozialisten. Rund 5.500 Kandidaten hatten sich um die 545 Sitze beworben, auch die bis vor Kurzem als Außenministerin amtierende Delcy Rodríguez wurde gewählt, ebenso die Ehefrau von Maduro.

   Mitte der Woche soll die Versammlung ihre Arbeit aufnehmen - und zwar im Gebäude des Parlaments, in dem die Opposition seit Anfang 2016 die Mehrheit hat. Es gibt Befürchtungen, dass die Verfassungsversammlung das Parlament dauerhaft ersetzen könnte.
 

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