Knappheit

Wegen Flüchtlingen: Weniger Essen bei den Tafeln

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Grund dafür ist der hohe Flüchtlingsandrang.

Immer mehr Flüchtlinge in Deutschland nehmen das kostenlose Lebensmittel-Angebot der Tafeln wahr. Im gesamten Bundesgebiet haben 1,5 Millionen Asylwerber die Hilfseinrichtung aufgesucht. Tendenz steigend.

Spannungen
Dies hat jedoch Folgen auf die Essensverteilung. Weil der Andrang so groß ist und heimische Bedürftige ebenfalls auf die Lebensmittel angewiesen sind, bemerken die 60.000 ehrenamtlichen Mitarbeiter der Tafeln die zunehmende Knappheit der Spenden. Die Verantwortlichen rechnen mit Spannungen, weil nun auch vermehrt Migranten die Einrichtung aufsuchen, wie die Ernährungsoziologin Jana Rückert-John sagt. „Unter den Bedürftigen kommt die Frage auf, wer Vorrang bei der Verpflegung durch die Tafeln haben sollte.“, so die Professorin der Hochschule Fulda weiter.

Konflikte
Tafel-Sprecherin Stefanie Bresgott resigniert daher, dass es für den Einzelnen nun weniger gebe, da das Warenangebot nicht wachse. „Wir versuchen bei allen Beteiligten, um Verständnis zu werben. Aber es gibt auch Spannungen. Konflikte treten auf.“, so Bresgott.

Gute Verpflegung
Verbandschef Jochen Brühl bittet die Politik um Hilfe und fordert Finanzierungshilfen von der deutschen Bundesregierung. Rückert-John dagegen erinnert daran, dass die Verpflegung der Flüchtlinge auch außerhalb der Tafeln qualitativ gut ist: „Große Caterer, die den Zuschlag von Kommunen bekommen, haben die Flüchtlingsverpflegung als lukratives Geschäft entdeckt."

Die Tafeln besitzen Deutschlandweit 3000 Standorte und helfen Bedürftigen mit Lebensmitteln. Meistens handelt es sich um Angebote aus Supermärkten, die nicht verkauft werden konnten.

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