10 Mio. betroffen

W-Afrika droht tödliche Hunger-Katastrophe

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Niger, Tschad, Kamerun und Mali von Dürre am schwersten betroffen.

Etwa zehn Millionen Menschen in der östlichen Sahelzone in Westafrika steht nach Angaben des UNO World Food Programme (WFP) eine Hungerperiode bevor. Die nächste Ernte ist dort erst im September zu erwarten, so das WFP am Freitag. Trotz der Anstrengungen der Regierungen und der humanitären Organisationen sei die Lage in der Sahel im Osten Malis, im Norden Kameruns, im Tschad und im Niger kritisch.

Arme Region
"Die Sahel ist eine der ärmsten Regionen der Welt und der drohende Hunger lässt mehr und mehr Menschen vom Land in die Städte fliehen, um dort Essen für ihre Familien zu suchen," sagte Thomas Yanga, WFP-Regionaldirektor für Westafrika. "Die Menschen haben ihre Ernten, ihr Vieh und die Fähigkeit verloren, alleine zurecht zu kommen. Das Ausmaß der Unterernährung bei Frauen und Kindern hat bereits ein dramatisches Niveau erreicht." Weitere Mittel würden dringend benötigt, damit WFP wie geplant 3,6 Millionen Menschen unterstützen kann, die unter den Auswirkungen der Dürre leiden.

Allein in Iger 7 Millionen betroffen
In Niger sind laut einer Untersuchung der Regierung im Mai mehr als sieben Millionen Menschen, die Hälfte der Bevölkerung, vom Hunger bedroht. Das WFP will etwa 2,3 Millionen Menschen in den am schlimmsten betroffenen Gebieten unterstützen und benötigt 125 Millionen US-Dollar (102,0 Mio. Euro).

Ähnlich der Tschad: Aufgrund schlechter Ernten und einem besonders extremen Ausmaß der Unterernährung benötigen zwei Millionen Menschen Hilfe. WFP habe mit einer Notoperation begonnen, um über 700.000 Menschen im Westen und im Zentrum des Landes zu unterstützen.

In Kamerun lagen laut der UNO-Organisation die Ernten des Jahres 2009 im Norden 19 Prozent unter der Produktion des Vorjahres. Wasservorräte für das Vieh sind früher als gewöhnlich ausgetrocknet. WFP habe in Kamerun eine Notoperation auf den Weg gebracht, die zwischen Juni 2010 und April 2011 339.000 Menschen unterstützen wird, hieß es.

Späte und unregelmäßige Regenfälle haben im Nordosten Malis des Landes während der vergangenen zwei Ernten zu geringen Erträgen geführt. Über 20 Gemeinden gelten seitdem als stark ernährungsunsicher. Etwa 258.000 gefährdete Menschen erhalten derzeit Nahrungsmittelnothilfe von der Regierung, WFP und anderen humanitären Partnern.

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