Nach Anschlag

Wie gefährlich ist mein Türkei-Urlaub?

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Hunderttausende Österreicher wollen in diesem Sommer in die Türkei reisen. Bis jetzt.

Die Kosten: super-günstig. Das Preis-Leistungs-Verhältnis: perfekt. Die Ausstattung: hervorragend. Seit Jahrzehnten schon gehört die Türkei zu den beliebtesten Sommer-Urlaubs-Destinationen. Allein im letzten Jahr urlaubten wieder 339.000 Österreicher am türkischen Mittelmeer und selbst Fußballklubs (aktuell die Austria) schlagen am Mittelmeer immer wieder ihre Trainingslager in der Türkei auf.

Video zum Thema: Terror-Anschlag auf Touristen in Istanbul

Bis jetzt. Denn nach dem neuerlichen ISIS-Anschlag in der Millionen-Metropole Istanbul fragen sich Tausende Touristen: Ist ein Urlaub in Antalya, Bodrum oder Izmir überhaupt noch sicher?

Experten rechnen jetzt mit weiteren Anschlägen

  • Wird es weitere Anschläge geben? Experten sagen Ja. Die Türkei steht aktuell nicht nur im Konflikt mit ISIS, sondern geht auch massiv gegen die kurdische PKK im Osten des Landes vor, die wiederum mit Anschlägen antwortet.

Außenministerium warnt vor
erhöhter Anschlagsgefahr

  • Sind auch Mittelmeer-Regionen gefährdet? Die beliebten Urlaubsregionen liegen 500 Kilometer westlich der türkisch-syrischen Grenze, also nicht im direkten Krisengebiet. Trotzdem warnt das österreichische Außenministerium vor einer „erhöhten Anschlagsgefahr in touristischen Zentren“.

Tourismus bringt Türkei jährlich 31,4 Milliarden

  • Haben es die Terroristen besonders auf Urlauber abgesehen? Seit dem Anschlag vom Dienstag ist das fix. ISIS hatte es ganz gezielt auf Urlauber abgesehen, eine der wichtigsten Einnahmequellen des Staates. Zuletzt hatte die Türkei 31,44 Milliarden Euro jährlich mit dem Tourismus verdient.
  • Kann ich meine Reise noch kostenlos umbuchen? Das ist von Reiseveranstalter zu Reiseveranstalter verschieden und gilt auch nur für Pauschalurlauber und für Reisen nach Istanbul. Wegen einer fehlenden Reisewarnung ist eine generelle kostenlose Stornierung nicht möglich.

D. Müllejans

Diese Länder sind jetzt am gefährlichsten

  • Türkei: erhöhtes Sicherheitsrisiko
    Eine offizielle Reisewarnung gibt es noch nicht, trotzdem spricht das österreichische Außenministerium davon, dass weiterhin mit einer erhöhten Anschlagsgefahr zu rechnen sei.
  • Ägypten: Terrorgefahr
    Im gesamten Land kann es jederzeit zu Terroranschlägen kommen, auch an den Badeorten Sharm el Sheikh, Hur­ghada und Marsa Alam.
  • Tunesien: Reisewarnung
    Im Juni 2015 wurden in Sousse etliche Touristen am Strand erschossen, seit November gilt im gesamten Land der Ausnahmezustand.
  • Marokko: Sicherheitsgefahr
    Von Ausflügen in Saharagebiete wird dringend abgeraten. In ganz Marokko spricht dsa Außenamt von einem erhöhten Sicherheitsrisiko.
  • Kenia: regelmäßige Anschläge
    Seit 2011 kommt es immer wieder zu Terroranschlägen mit ­Toten. Menschenansammlungen sollten „grundsätzlich dringend gemieden werden“, warnt das Außenministerium.
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