Berlin "irritiert"

Wissenschaftler durfte nicht in Ukraine

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Der deutsche Politikwissenschaftler Lange hatte Kritik an Janukowitsch geübt. Erst nach acht Stunden und langen Diskussionen durfte er einreisen.

Der Umgang der Ukraine mit einem führenden Vertreter einer der großen deutschen politischen Stiftungen hat in Berlin für Verstimmung gesorgt. Die deutsche Bundesregierung sei "irritiert", dass dem Politikwissenschaftler Nico Lange von der Konrad-Adenauer-Stiftung am Wochenende in Kiew die Einreise verweigert und die Abschiebung angedroht worden sei, sagte der stellvertretende Regierungssprecher Christoph Steegmans am Montag in Berlin.

Wenige Tage zuvor hatte Lange deutliche Kritik an der ukrainischen Regierung um den Präsidenten Viktor Janukowitsch geäußert. In einem Interview mit der Deutschen Welle beklagte er demokratische Defizite und einen "Rückfall in alte autoritäre Muster".

Acht Stunden festgehalten
Lange, der seit 2006 das Kiewer Büro der CDU-nahen Adenauer-Stiftung leitet, war am Samstag bei seiner Einreise mehr als acht Stunden auf dem Flughafen festgehalten worden. Erst nach langen Verhandlungen zwischen deutschen und ukrainischen Behörden wurde er ins Land gelassen.

Obwohl die Ukraine den Vorgang am Kiewer Flughafen als Missverständnis bezeichnet habe, werde die deutsche Bundesregierung die Situation im Land weiter beobachten, versicherte Steegmans. Deutschland sei bestrebt, die guten Beziehungen zu dem osteuropäischen Land fortzusetzen. Steegmans appellierte an die Ukraine, die Arbeit der Stiftung künftig nicht mehr zu behindern.

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