New York

Zeit des Atomstreits ist vorbei

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Die ganze Welt spricht über Irans neuen Präsident Hassan Rohani. Heinz Fischer traf ihn.

Iran-Reformer Hassan Rohani ist der „Star“ bei der New Yorker UN-Woche – und Österreichs Präsident Heinz Fischer war eines der wenigen westlichen Staatsoberhäupter, das den Iraner traf, fast ein kleiner diplomatischer Coup am East River. Dabei stach Fischer sogar US-Präsident Barack Obama aus, den Rohani gleich dreimal beim Anlauf um einen Hand­shake abblitzen ließ.

Gegenüber ÖSTERREICH beschreibt Fischer, wie der Neue aus Teheran tickt: In einer engen Koje im UN-Headquarter redeten sie 35 Minuten, länger als geplant. Fischer: „Er erinnerte mich daran, dass wir uns bereits 1998 in Wien begegnet sind.“ Damit war das Eis gebrochen.

Rohani versichert, dass Iran keine A-Waffen baut

Skepsis. Rohani ist deutlich moderater als sein Vorgänger Mahmoud Ahmadinejad, der Israel zerstören wollte und die Welt mit Irans Atomplänen schockte. Mit einer Charmeoffensive möchte Rohani den Iran öffnen.

Bekannt wurde er einst als knallharter Verhandler über Irans Atomprogramm, Spitzname „Diplomat Scheich“. ­Rohani beteuerte gegenüber Fischer, dass der Iran keine Atombomben herstelle.

Trotz sanfter Worte des Neuen, „ist aber ein Maß an Skepsis ist angebracht“, findet Fischer. Hoffnung auf eine mögliche diplomatische Lösung des Atomstreits mache aber Rohanis „Stil, der Ton, sein Interesse an Lösungen“.

Fischer sieht in Rohanis Selbstbewusstsein ein Indiz dafür, dass Rohani die volle Rückendeckung von Religionsführer Mohammad Khatami hat. Als Gegenleistung für den Atomwaffenverzicht pocht Teheran auf ein Ende der ruinösen Sanktionen. Ist ein Deal in Sicht?

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