China

Zensoren löschen Gangnam-Style-Parodie

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Ai Weiwei enttäuscht: "Uns wird kontinuierlich die Freude genommen"

Chinas bekanntester Künstler Ai Weiwei hat das Spaßvideo Gangnam Style persifliert; in einigen Szenen schwenkte er Handschellen - das Regime in Peking reagierte mit Zensur.

Das Video war am Mittwochabend auf eine chinesische Videoplattform hoch geladen worden und wurde am Donnerstag gelöscht. In seiner Fassung des Tanzstücks, mit dem der südkoreanische Rapper PSY selbst den UNO-Generalsekretär begeisterte, trat Ai Weiwei in einem pinken T-Shirt und schwarzem Jackett auf.

PSY und Ban Ki-moon tanzen Gangnam Style:

Ai sagte der Nachrichtenagentur AP am Donnerstag, er habe sich zur Produktion des Videos entschieden, als das Haus der Familie seines Freundes Zuoxiao Zuzhou, eines berühmten Rockstars in China, abgerissen werden sollte.

"Uns wird kontinuierlich die Freude genommen, unsere Häuser werden zerstört, wir werden ständig kontrolliert, uns kann man den Pass einfach abnehmen, all das trifft unsere Fröhlichkeit", erklärte Ai. Dagegen wollte sich der Künstler wehren, der in seinem Werk immer wieder zum Nachdenken, aber bisweilen auch zum Schmunzeln anregt.

Ai Weiwei dreht eigene Gangnam-Style-Parodie:

"Trotzdem haben wir jeden Morgen die Chance, anderen etwas zum Lachen zu bescheren. Das Lachen ist wichtig", fuhr er fort. Schon der Titel des Videos "Grass Mud Horse Style" ist im chinesischen Original gleichlautend mit einer vulgären Beschimpfung, womit sich Ai gehen die Zensoren wendete.

Der Regierungskritiker war 2011 für drei Monate ohne Erklärung inhaftiert worden. Als ihn die Polizei wieder freiließ, wurde er wegen Steuerhinterziehung angeklagt und unter Hausarrest gestellt.

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