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G-20-Gipfel in Hamburg

Zugeschlagen! Video zeigt Ausraster von Polizist

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Auf Hamburgs Straßen war die Hölle los. Dieser Cop hatte die Schnauze voll und schlug zu.

Bei den Ausschreitungen am Rande des G-20-Gipfels in Hamburg sind nach Angaben der Sicherheitsbehörden fast 500 Polizisten verletzt worden. 476 Beamte hätten bei den Krawallen rund um das Spitzentreffen Blessuren erlitten, sagte Einsatzleiter Hartmut Dudde am Sonntag in Hamburg.

"Darunter Gesichtstreffer durch Pyrotechnik, Fahrrad von der Brücke geworfen, Gehirnerschütterung, Steinbewurf, Flaschenbewurf, Splitter unter dem Visier", sagte Dudde. Zwei Hubschrauberpiloten seien mit Laserpointern geblendet worden. Es seien 186 Menschen fest- und 225 Menschen in Gewahrsam genommen worden. Von den Festgenommenen stammten 132 aus Deutschland, acht aus Frankreich und sieben aus Italien.

Polizeigewalt

Viele User sprachen auch von unnötiger Polizeigewalt gegen Demonstranten. Immer wieder wurden Videos online gestellt, die brutale Auseinandersetzungen zwischen Randalierern und Exekutive zeigen. Besonders ein Clip macht die Runde. Darin ist zu sehen, wie ein Polizeikonvoi versucht, an einer Kreuzung abzubiegen. Immer wieder müssen Menschen von der Straße befördert werden, um den Weg frei zu bekommen. Ein junger Mann ist besonders resistent. Immer wieder schleicht er sich zwischen den Autos durch und verhindert ein Weiterkommen. Bei einem Polizeiauto rastet ein Beamter allerdings aus. Der uniformierte Mann steigt aus, geht auf den Demonstranten zu und schlägt ihm mit der Faust ins Gesicht.

Auf Twitter sorgt das gewaltsame Vorgehen für geteilte Meinungen. Viele geben dem Polizisten recht und verteidigen das Vorgehen. Andere sagen, dass dies einfach zu weit gehe und vor allem in einem Land wie Deutschland nicht passieren darf. Man hätte den Mann einfach zurechtweisen oder festnehmen können.

 


 

Kritik zurückgewiesen

Kritik am späten Einschreiten der Polizei gegen die stundenlange Randale von Linksextremisten im Schanzenviertel in der Nacht auf Samstag wiesen die Sicherheitsbehörden zurück. Die Kräfte hätten zwar bereitgestanden, aber es habe einen Hinweis auf einen Hinterhalt am Schulterblatt nahe des Autonomen-Zentrums Rote Flora gegeben, sagte Polizeipräsident Ralf Martin Meyer.

Vom Dach eines Hauses an der Straße sei mindestens ein Brandsatz hinuntergeschleudert worden. Daher habe man aus Sicherheitsgründen auf Spezialeinheiten warten müssen, die das Haus stürmen konnten. Zudem hätten die Linksextremisten Zwillen mit Stahlkugeln eingesetzt. Eine der Kugeln habe sogar die Panzerung eines Wasserwerfers durchschlagen. Auch zwei Polizisten seien durch Zwillenbeschuss verletzt worden.

"Es war schier nicht möglich, an diese Einsatzorte zu kommen", sagte Dudde. Die Polizei habe den Bereich zunächst für sich selbst sichern müssen. "Das war für uns eine neue Erfahrung... Irgendwie hatte ich das Gefühl, dass es so einen kleinen Konsens gibt, dass man mit lebensbedrohlichen Mitteln nicht auf Polizisten einwirkt - der ist zumindestens jetzt im Verlauf des G-20-Gipfels in Hamburg deutlich durchbrochen worden." Zur Absicherung des zweitägigen Treffens waren mehr als 20.000 Polizisten aus ganz Deutschland im Einsatz, außerdem auch 215 Polizisten aus Österreich, darunter 20 Beamte der Sondereinsatzeinheit Cobra und 74 Personen der Spezialeinheit WEGA sowie Grenz- und Verkehrspolizisten aus dem Burgenland und aus Kärnten.

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