Schuldspruch

Zwei Jahre Haft für Ex-Präsident Chirac

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Der 79-Jährige Ex-Präsident Frankreichs veruntreute öffentliche Gelder.

Ein Pariser Gericht hat den französischen Altpräsidenten Jacques Chirac am Donnerstag zu zwei Jahren Haft auf Bewährung verurteilt. Richter Dominique Pauthe erklärte den 79-Jährigen in einer Affäre um Scheinarbeitsverhältnisse in den 90er Jahren im Pariser Rathaus für schuldig. Chirac, der damals Bürgermeister von Paris war, ist der erste frühere Staatschef Frankreichs, der verurteilt wurde.

In dem Prozess ging es um 21 Jobs, die zu Chiracs Zeiten als Bürgermeister (1995 bis 2007) von Paris aus der Kasse der Stadt bezahlt wurden. Die Beschäftigten sollen aber tatsächlich für Chiracs Partei gearbeitet oder gar keine Gegenleistung erbracht haben. Einige sollen schon für Chiracs späteren Präsidentschaftswahlkampf aktiv gewesen sein. Andere wie der Enkel des verstorbenen Präsidenten Charles de Gaulle sollen reine Gefälligkeitsjobs bekommen haben.

Chirac brauchte wegen gesundheitlicher Probleme nicht selber vor Gericht erscheinen. Der 79-jährige ist der erste französische Präsident, der sich vor Gericht verantworten muss.

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