Aus Libyen geflüchtet

Gaddafis Sohn Saadi im Niger

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Niger will Verpflichtungen gegenüber internationaler Justiz einhalten.

Der Sohn des gestürzten libyschen Machthabers Muammar al-Gaddafi hält sich nach den Worten des nigrischen Jusitzministers Marou Adamou im Niger auf. Adamou teilte in einer Pressekonferenz Sonntag Abend mit, Saadi sei in einem aus neun Personen bestehenden Konvoi in das südliche Nachbarland Libyens eingereist. Der Konvoi werde spätestens am Montag in der Hauptstadt eintreffen. Der 38-jährige ehemalige Fußballer führte in der libyschen Armee eine Eliteeinheit.



Am Freitag war bereits etwa ein Dutzend Fahrzeuge aus Libyen in der nigrischen Stadt Agadez eingetroffen - eskortiert von nigrischen Soldaten. Drei am Donnerstag im Niger eingetroffene hochrangige Gaddafi-Generäle befinden sich nach Angaben des Justizministers unter Militäraufsicht in einem großen Hotel in Agadez. In einer Villa in Niamey befindet sich überdies nach amtlichen nigrischen Angaben ein Dutzend Gaddafi-Getreue unter Hausarrest. Darunter ist demnach auch der frühere Chef der libyschen Sicherheitsbrigaden, Mansur Daw.

Der Niger hatte am Freitag versichert, dass er seine Verpflichtungen gegenüber der internationalen Justiz in Bezug auf Gaddafi und seine Entourage einhalten wird. Nach Gaddafi wird mittlerweile mit internationalem Haftbefehl gefahndet. Die Fahrt von mindestens zwei libyschen Konvois nach Niger hatte Spekulationen über eine Flucht Gaddafis ins Exil genährt. Gaddafi hatte diese Gerüchte in einer Audiobotschaft zurückgewiesen.
 

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