Internationale Fahndung

Interpol fahndet jetzt nach den Gaddafis

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Der Diktator und sein Sohn werden nun von der Polizei in aller Welt gesucht

Nach dem langjährigen libyschen Machthaber Muammar al-Gaddafi sollen nun die Polizeibehörden in aller Welt fahnden. Die im französischen Lyon ansässige Organisation Interpol gab am Freitag eine "Red Notice" (Rote Notiz) an ihre 188 Mitgliedsländer heraus, damit weltweit nach dem abgetauchten Machthaber, seinem Sohn Saif al-Islam und Geheimdienstchef Abdullah al-Senussi gesucht werden kann. Der internationale Fahndungsaufruf werde es den drei Libyern "wesentlich" schwerer machen, Landesgrenzen zu überqueren, erklärte die internationale Polizeibehörde. Er werde "ein wichtiges Werkzeug" sein, um die Männer ausfindig zu machen und zu fassen.

Am Donnerstag hatte der Chefankläger des Internationalen Strafgerichtshofs (IStGH), Luis Moreno-Ocampo, Interpol um Hilfe gebeten. Der Gerichtshof hatte Ende Juni wegen mutmaßlicher Verbrechen gegen die Menschlichkeit einen Haftbefehl gegen die drei Männer erlassen. Ihnen wird vorgeworfen, den Sicherheitskräften ihres Landes den Auftrag zu Morden, Verfolgung und Verbrechen gegen die Menschlichkeit erteilt zu haben. Der 69-jährige Gaddafi ist seit Wochen untergetaucht, meldet sich aber regelmäßig mit Tonnachrichten an seine Anhänger.

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