Libyen

Rebellen bitten um Waffenlieferungen

Teilen

Angeblich plant Ex-Machthaber Gaddafi vom Suüden her Racheangriffen.

Der Chef des libyschen Übergangsrats Mustafa Abdul Jalil hat für den Kampf gegen Gaddafi-Anhänger um Waffenlieferungen gebeten. Jalil sagte dem britischen Sender BBC am Mittwoch, die Kämpfer des Übergangsrates benötigten die Waffen, um die Landesteile zu erobern, die noch den gestürzten Diktator Muammar al-Gaddafi unterstützten. Gaddafi sei im Süden Libyens und plane Racheangriffe. Ziele könnten Städte, Ölfelder und Kraftwerke sein, saget Jalil.

Hochrangiger Besuch

Der britische Premierminister David Cameron und der französische Präsident Nicolas Sarkozy sind am Donnerstag zu Gesprächen mit der neuen Führung in Libyen eingetroffen.Es wird damit gerechnet, dass Cameron und Sarkozy den Libyern Unterstützung beim Übergang zur Demokratie nach der 42-jährigen Herrschaft Gaddafis anbieten werden.

Jalil betonte, der Übergangsrat werde erst vollständig nach Tripolis umziehen, wenn auch die letzten Widerstandsnester erobert seien. Jalil war erst am Wochenende aus Benghazi nach Tripolis gekommen.

Gaddafi meldet sich zu Wort
Der flüchtige frühere Machthaber meldete sich unterdessen erneut zu Wort. In der am Mittwoch von einem syrischen Fernsehsender verbreiteten Botschaft kritisiert er die NATO-Angriffe auf seine Heimatstadt Sirte als "beispiellose Zerstörung und Terrorismus". An die Vereinten Nationen appellierte er, der Belagerung der Stadt ein Ende zu setzen.

Die Gaddafi-Hochburg Sirte ist eine der wenigen Städte, die weiterhin von den Anhängern des Ex-Diktators kontrolliert werden. "Wir können Libyen nicht dem Kolonialismus ausliefern", sagte Gaddafi. "Das libysche Volk hat keine andere Wahl als zu kämpfen, bis es einen Sieg errungen und den Kolonialismus niedergeschlagen hat."

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.