In Libyen

NATO-Angriff: Dutzende Kinder getötet

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Staatsfernsehen zeigt Bilder von Kinderleichen: Keine Bestätigung der NATO.

Libyen hat der NATO vorgeworfen, bei einem Luftangriff in der Nacht zum Dienstag Dutzende Zivilisten getötet zu haben. Das Staatsfernsehen zeigte Bilder verkohlter Leichen von mindestens drei Kindern. Diese sollen bei einem Angriff auf das Dorf Majar getötet worden sein. Außerdem wurden verletzte Frauen und Kinder gezeigt, die in einem Krankenhaus behandelt wurden. Insgesamt sollen 85 Menschen getötet worden sein. Unklar war, wie viele Zivilisten darunter sind. Die amtliche Nachrichtenagentur Jana meldete, "20 Familien" seien getötet worden. Die Regierung von Machthaber Muammar al-Gaddafi ordnete eine dreitägige Trauerzeit für die Opfer an.

Majar liegt in der Nähe von Zlitan, wo die NATO-Truppen Angriffe auf die Regierungstruppen fliegen. Ein NATO-Sprecher sagte, auch am Montagabend sei ein Ziel in Zlitan angegriffen worden. Er wisse aber nicht, ob es sich dabei um den vom libyschen Fernsehen genannten Ort gehandelt habe. Die NATO könne die libyschen Angaben nicht bestätigen, gehe den Vorwürfen aber nach. Die Allianz unternehme - "anders als Gaddafi" - große Anstrengungen, um zivile Opfer zu vermeiden. Sollte es dennoch dazu gekommen sein, würde die NATO dies sehr bedauern.
 

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