Herbert Bauernebel berichtet

Mit oe24 LIVE durch die Nacht

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Verfolgen Sie hier die aktuellen News durch die Nacht in unserem LIVE-TICKER.

Aus unserem Büro in New York berichtet ÖSTERREICH-Reporter Herbert Bauernebel LIVE.

4:05 Uhr: Griechische Linkspartei Syriza liegt in Wahlumfragen vorn

Vor der vorgezogenen Präsidentenwahl in Griechenland hat die linke Oppositionspartei Syriza einer Umfrage zufolge die Nase deutlich vorn. Der jüngsten Erhebung des Instituts Alco vom Mittwoch zufolge käme Syriza aktuell auf 31 Prozent der Stimmen, die konservative Regierungspartei von Ministerpräsident Antonis Samaras läge bei knapp 26 Prozent. Die am Mittwoch veröffentlichte Umfrage ist die erste nachdem Samaras die Wahl des Staatsoberhaupts im Parlament überraschend um zwei Monate vorgezogen hat. Ein Teil der Antworten wurden erst nach der Ankündigung am Montagabend eingeholt. Falls Samaras Kandidat, der frühere EU-Kommissar Stavros Dimas, auch im dritten Wahlgang durchfällt, steuert das Land auf Neuwahlen zu. Mit dem Schritt sucht der Regierungschef die Machtprobe mit den Gegnern der Sparpolitik. Für die Wahl des Präsidenten ist er auf viele Stimmen der Opposition angewiesen, obwohl er im Athener Parlament über eine Mehrheit der Sitze verfügt. Syriza-Chef Alexis Tsipras lehnt die Rettungspolitik von EU und IWF für Griechenland ab und pocht auf eine Ende des strikten Sparkurses. Die kleine Demokratische Partei bekräftigte am Mittwoch, bei allen drei Wahlrunden nicht für Dimas stimmen zu wollen.

2:55 Uhr: Ukraine: Poroschenko fordert von Russland Truppenabzug

Der ukrainische Präsident Petro Poroscheno hat Russland aufgefordert, seine Truppen aus der Ukraine abzuziehen und "die Grenze zu schließen". Bei einem Besuch im australischen Melbourne sagte Poroschenko am Donnerstag an die Adresse Moskaus, es sei "sehr einfach", zu "Frieden und Stabilität in der Ukraine" zurückzukehren. "Bitte zieht eure Truppen von meinem Gebiet ab", sagte er an der Seite des australischen Premierministers Tony Abbott. "Bitte schließt die Grenze", fügte Poroschenko hinzu. Er könne versprechen, dass dann innerhalb weniger Wochen wieder Frieden herrsche. Die vom Westen unterstützte Regierung in Kiew sowie der Westen selbst werfen Russland vor, die Aufständischen in der Ostukraine militärisch zu unterstützen. Moskau bestreitet das.

Poroschenko
© AFP

Poroscheno:  "Lösung ganz einfach..." 

Derzeit gilt in der umkämpften Ostukraine eine Waffenruhe. Abbott sagte der Ukraine und Präsident Poroschenko die Unterstützung seines Landes zu. Australien solidarisiere sich mit einer "freien Ukraine" und werde "alles tun", um das Land zu unterstützen. Die Beziehungen zwischen Canberra und Moskau sind wegen des Absturzes der Passagiermaschine MH17 über der Ostukraine angespannt - an Bord waren auch dutzende Australier. Die ukrainische Regierung und der Westen gehen davon aus, dass die Maschine von prorussischen Separatisten mit einer russischen Rakete abgeschossen wurde. Moskau sieht die Verantwortung hingegen bei Kiew.  

2:05 Uhr: Proteste in London aus Solidarität mit Opfern von US-Polizeigewalt

Aus Solidarität mit den Opfern von Polizeigewalt in den USA haben am Mittwochabend in London hunderte Menschen ein Einkaufszentrum blockiert. In der Westfield-Shoppingmall legten sie sich auf den Boden und riefen "Ich kann nicht atmen" - das waren die letzten Worte des schwarzen US-Familienvaters Eric Garner, der im Juli in New York wegen eines Würgegriffs bei einem Polizeieinsatz gestorben war. Andere Demonstranten hielten Schilder mit der Aufschrift "Keine Gerechtigkeit, kein Frieden" und "Solidarität mit Ferguson" in den Händen. In der US-Kleinstadt war im August ein schwarzer Teenager von einem weißen Polizisten erschossen worden. Vor dem Einkaufszentrum in London nahm die Polizei mehrere Menschen fest, nachdem diese Sicherheitskräfte angegriffen hatten.

 

 

In den USA hatte es in den vergangenen Monaten mehrere Fälle gegeben, bei denen Schwarze bei Einsätzen weißer Polizisten getötet wurden. In zwei Fällen entschied eine sogenannte Grand Jury, dass sich der involvierte Polizist nicht vor Gericht dafür verantworten muss. Landesweit kam es zu Protesten und Krawallen.  

1:30 Uhr: USA haben in Afghanistan offiziell keine Gefangenen mehr

Die USA haben in Afghanistan offiziell keine Gefangenen mehr. Ein US-Regierungsvertreter sagte der Nachrichtenagentur AFP am Mittwoch, nach einer eingehenden Prüfung durch das Pentagon und das US-Außenministerium seien die letzten Inhaftierten aus Drittländern in die Verantwortung der Afghanen übergeben worden. Gefangene aus Drittländern sind solche, die weder US-Bürger noch Afghanen sind. Das Pentagon besitze nun in Afghanistan keine Haftanstalt mehr, sagte der US-Vertreter, der anonym bleiben wollte. Alle Gefängnisse des Landes stünden mit Inkrafttreten des Sicherheitsabkommens zwischen den USA und Afghanistan am 1. Jänner 2015 dann vollständig unter der Kontrolle der afghanischen Behörden. Die USA hatten zum Beispiel das umstrittene Gefangenenlager Bagram nahe der Hauptstadt Kabul schon im März 2013 in afghanische Hände übergeben, jedoch die Verantwortung für dutzende Häftlinge aus Drittländern behalten. Darunter waren vor allem Pakistaner. Der NATO-geführte Kampfeinsatz in Afghanistan endet Ende des Jahres. Von kommendem Jahr an soll eine deutlich kleinere Militärmission die afghanischen Sicherheitskräfte mit Ausbildern und Beratern unterstützen. 

0:30 Uhr: Zwei Jahre nach Newtown-Massaker: Amerika verliebter in Waffen denn je

In den Tagen nach dem Massaker an 20 Erstklässlern und sechs Lehrern an der Volksschule in Newtown durch Psycho-Killer Adam Lanza sprachen viele Kommentatoren von einem Wendepunkt, US-Präsident Barack Obama wollte das nationale Entsetzen für eine Verschärfung der Waffengesetze nützen. Doch das Pendel schwang in die Gegenrichtung, so eine schockierende Umfrage: Mit 52 zu 46 Prozent erachten erstmals mehr Amerikaner den Schutz der Rechte für Waffenbesitzer für wichtiger als strengere Waffengesetze, so das "Pew Research Center".

 

 

Der zweite Jahrestag des Newtown-Massakers wird mit Trauerfeiern kommenden Sonntag begangen. Seit dem Blutbad kam es zu fast 100 weiteren Schießereien in US-Schulen.

23:40 Uhr: Historiker: In der Ukraine herrschen Zustände wie im IS-Gebiet

Deutliche Worte zur Ukraine-Krise fand am Mittwochabend der Historiker Karl Schlögel bei einer von der Neuen Zürcher Zeitung in Berlin veranstalteten Diskussion zum Thema "Europäische Innenpolitik". Die Europäische Union befinde sich in Turbulenzen und drohe auseinanderdividiert zu werden und zu zerbrechen, sagte er. Mit der Annexion der Krim durch Russland sei geschehen, was bis vor einem Jahr noch für undenkbar gegolten habe. "Damit steht alles auf dem Spiel, was in der Nachkriegszeit erreicht worden ist", so Schlögel weiter. "Man muss aussprechen, was der Fall ist", fuhr der Historiker fort, dies sei überlebenswichtig und nannte "Annexion, Krieg und Subversion". Die Ukrainekrise sei eine Art Katalysator für Europa, doch sei er nicht optimistisch, dass es den Pressionen standhalte. "Es herrschen Zustände, wie sie im Gebiet der ISIS herrschen, und das findet soeben statt", sagte Schlögel. "In Russland wird entschieden, ob es zu einer Katastrophe führt. Das liegt außerhalb noch so guter Ratschläge." Dennoch sei Europa stärker, als es sich selbst sehe und von außen gesehen werde, sagte der deutsche Historiker. Europa als gelebter Zusammenhang funktioniere. "Wir haben die Ukraine-Krise limitiert, aber nicht gelöst", bestätigte der frühere schwedische Außenminister und Ministerpräsident Carl Bildt. "Die Ukrainekrise tut jedem im Herz weh, aber wir sind institutionell nicht in der Lage, Europa auf die Höhe der Herausforderung zu bringen", sagte auch der deutsche Kanzleramtsminister Peter Altmaier (CDU) und zeigte sich überzeugt von der Existenz einer europäischen Öffentlichkeit, die aber keine Möglichkeit zur Artikulierung habe. 

22:55 Uhr: Sony-Hacker enthüllen peinliche Emails: Angelina Jolie als "Mega-Zicke" beschimpft

Hollywood-Superstar Angelina Jolie führe sich wie ein "verzogener Fratz" auf und sei untalentiert, behauptet der berühmte Produzent Scott Rudin. Der Anlass: Jolie soll sich beim Filmstudio Sony beschwert haben, dass David Fincher beim Film "Jobs" über die Apple-Legende Regie führen sollte. Jolie wollte, dass Fincher stattdessen ihren Film "Cleopatra" übernehme.

 

 

Rudin, Produzent bei dem Projekt, lehnte ein von Sony-Managerin Amy Pascal vorgeschlagenes Gespräch mit Jolie als "Zeitverschwendung" ab, beschimpfte den Star in der Mail: Jolie sei verzogen, eine Egomanin mit  "minimalstem Talent", wütete Rudin. Die brisanten Emails wurden von Hackern enthüllt, die jüngst in die Sony-Computersysteme eindrangen. 

22:45 Uhr: Wunder im Pazifik: Zwei Wochen lang verschollener Schiffbrüchiger vor Hawaii gerettet

Die Retter hatten bereits alle Hoffnung aufgegeben, die Suche beendet: Der 67-Jährige Ron Ingraham war mit einem Segelboot zwischen den Hawaii-Inseln Molokai und Lanai unterwegs, als das Boot leck schlug und Wasser eindrang. Er setzte am Thanksgiving-Tag Ende November noch ein S.O.S. ab, dann herrschte Funkstille. Die Küstenwache suchte mehrere Tage erfolglos.

 

 

Am 1. Dezember wurde die Suche eingestellt. Am Dienstag jedoch krächzte es am Zerstörer USS Paul Hamilton plötzlich aus dem Funk: "Mayday, mayday!" Das Boot war nur fünf Kilometer entfernt, Ingraham konnte rasch geborgen werden. Er litt unter extremen Hunger und Durst, doch überstand die 12 Tage lange Odyssee sonst unbeschadet. 

22:25 Uhr: Kalifornien droht Jahrhundertsturm mit sintflutartigem Regen und Winden in Hurrikan-Stärke

Meteorologen warnen vor einem der verheerendsten Küstenstürme in dem US-Westküsenstaat seit Jahren: Für die Berggipfel der Sierra Nevada sind Winde von über 160 km(h vorhergesagt, in der San Francisco Bay wird vor Böen von immerhin noch fast 100 km/h gewarnt, Winde fast so stark wie ein Hurrikan. Der Sturm soll Donnerstagvormittag am heftigsten toben. Sintflutartiger Regen wird erwartet. In TV-Stationen wurde das Potenzial der Zerstörungskraft mit jenen Monsterstürmen im Jahr 2008 und 1998 verglichen, die schwere Verwüstungen in Kalifornien zurückließen.

 

 

An den Berghängen der "Sierra" wird bis zu 200 Millimeter Niederschlag erwartet, Erdrutsche drohen. Freude kommt nur bei Extern-Surfern auf: An den besten Orten wie "Mavericks" sollen Brecher mit fast zehn Meter Höhe heranrollen. Wenigstens dürften Regen und Schnee die Jahrhundertdürre in Kalifornien lindern.

Mehr Infos von unserem US-Korrespondenten Herbert Bauernebel auf AmerikaReport.com.

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