Weißrussland

Lukaschenko ließ Demonstranten foltern

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Der weißrussische Despot Lukaschenko gerät immer mehr unter Druck – auch international.

Minsk. Zahlreiche bei den Protesten gegen die umstrittene Präsidentschaftswahl in Belarus festgenommene Demonstranten haben nach ihrer Freilassung von Folter in der Haft berichtet. Im Gefängnis seien Menschen mit Stromstößen und glühenden Zigaretten misshandelt worden. Sie hätten weder Wasser noch Essen bekommen und seien durch Schlafentzug gefoltert worden. Dutzende Menschen wurden zusammen in kleine Zellen gepfercht.

„Sie haben mir auf den Kopf geschlagen. Mein Rücken ist mit blauen Flecken übersät“, sagte der 25-jährige Maxim Dowjenko. Am Freitag schilderten Frauen nach der Freilassung aus dem Gefängnis auf der Okrestin-Straße in Minsk unter Tränen, dass sie geschlagen worden seien. In Zellen mit vier Betten seien 35 Frauen gewesen, sagte eine Freigelassene. „Sie haben mit schrecklicher Brutalität zugeschlagen, überall war viel Blut.“

Der Druck auf Lukaschenko wächst aufgrund der Foltervorwürfe weiter. Politische Beobachter glauben, dass der 65-jährige Despot seine Macht bereits verloren habe.

International wird das Vorgehen Lukaschenkos schwer verurteilt. Der österreichische Bundeskanzler Sebastian Kurz fordert eine Reaktion der EU auf das „gewaltsame Vorgehen gegen Demonstranten“.
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