Sicherheitsmaßnahmen verschärft

Polen: Angriffe auf Impfzentren

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Zwei Brandstiftungen in einer Nacht sorgen für Empörung.

Nach zwei Brandstiftungen in Impfzentren durch militante Impfgegner hat Polen die Sicherheitsmaßnahmen für solche Einrichtungen erhöht. Die Angreifer würden alle "hart bestraft" und zudem werde "die Sicherheit in all diesen Zentren erhöht", sagte Regierungschef Mateusz Morawiecki am Montag vor Journalisten.

Nach Angaben der Polizei waren in der Nacht zu Montag ein mobiles Impfzentrum sowie ein lokales Gesundheitsbüro in der Stadt Zamosc in Ostpolen in Brand gesteckt worden. Es gab keine Verletzen. Polizeichef Jaroslaw Szymczyk nannte die Angriffe "extrem schockierend", die Impfstellen würden nun "rund um die Uhr" bewacht. "Leider beobachten wir eine Eskalation der Brutalität, der Gewalt sogar, in den Kreisen von Impfgegnern", sagte er.

Impfgegner

Bereits im Juli war die Polizei zu zwei Vorfällen mit Impfgegnern gerufen worden - einer in Grodzisk Mazowiecki südwestlich von Warschau, wo Impfgegner gewaltsam in ein Impfzentrum eindringen wollten und mit Sicherheitsleuten und Ärzten rangelten.

Die nationalkonservative Regierung in Polen ruft die Bevölkerung dazu auf, Impfangebote wahrzunehmen. Doch die Impfungen haben sich deutlich verlangsamt, viele Impfzentren werden wegen mangelnder Nachfrage geschlossen. In Polen sind rund 50 Prozent der Bevölkerung zweimal geimpft, Umfragen zufolge sind aber bis zu 25 Prozent gegen Impfungen oder stehen ihnen skeptisch gegenüber.
 

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