Mit Ausnahme von Polen

US-Präsident Trump wäre in EU chancenlos

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In der Europäischen Union würden nur 17 Prozent den Amtsinhaber wählen.

Washington. Müsste sich Donald Trump bei den EU-Bürgern zur Wahl stellen, hätte er keine Chance: In der Europäischen Union würden ihn nur 17 Prozent wählen. Das ist das Ergebnis einer Umfrage, die die Bertelsmann Stiftung am Mittwoch in Gütersloh vorstellt.

Trumps Herausforderer bei den US-Wahlen am kommenden Dienstag (3. November), Joe Biden, würde auf 45 Prozent kommen. 38 Prozent der EU-Bürger würden für keinen der beiden stimmen. Bei der repräsentativen Umfrage im September 2020 in allen EU-Staaten wurden 13.808 Menschen befragt.

Der amtierende US-Präsident liegt in Polen vorne

Je nach Land variieren die Ergebnisse. Während Trump in Deutschland nur auf 10 Prozent der Stimmen käme (Biden 56 Prozent), liegt der noch amtierende US-Präsident in Polen vorne. Allerdings haben beide Kandidaten in Deutschlands Nachbarland schwache Zustimmungswerte. Trump käme in Polen auf 38, Biden auf 30 Prozent.

Österreich wurde in der Bertelsmann-Studie nicht explizit angeführt. Doch dürften die Österreicherinnen und Österreicher im Trend liegen. Laut einer Marketagent-Umfrage aus der vergangenen Woche würden 85,6 Prozent der Österreicher für Herausforderer Joe Biden von den Demokraten stimmen und nur 14,4 Prozent für den republikanischen Amtsinhaber Donald Trump. Bei den Frauen aus Österreich würde Trump noch schlechter abschneiden, nur eine von zehn würde ihm ihre Stimme geben.

Europas Bürger haben kein großes Vertrauen in die amerikanische Demokratie. 52 Prozent aller EU-Bürger sehen laut der Studie eine Systemstörung. In Deutschland sind sogar 61 Prozent der Befragten dieser Meinung. Auch bei dieser Frage haben die Befragten in Polen eine andere Sicht. 77 Prozent der Polen sagen, dass die Demokratie in den USA gut funktioniere.

Europäer zweifeln an Trumps Slogan

"Make America great again" war Trumps Slogan bei seiner Wahl vor vier Jahren. Die Europäer haben da laut Umfrage so ihre Zweifel. 67 Prozent verneinen, dass die USA großartig ("great") sind. Dennoch rangiert Amerika als wichtiger Partner laut den befragten EU-Bürgern noch deutlich vor China.

"Vier Jahre Trump-Regierung haben bei den EU-Bürgern Spuren hinterlassen. Sie anerkennen die Wichtigkeit der transatlantischen Beziehung, sind aber nüchtern in ihrer Einschätzung, was diese zusammenhält", sagt Isabell Hoffmann, Mitautorin der Studie. "Das gilt auch für die Polen, die – gleichwohl sie aus historischer Erfahrung heraus eine enge Verbindung zu den USA suchen – den aktuellen Präsidenten der USA weniger unterstützen als zu Beginn seiner Amtszeit", sagt Hoffmann. Die Bürger in Polen unterstützen laut Studie den aktuellen Präsidenten der USA - aber weniger als zu Beginn seiner Amtszeit.

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