US-Vorwahlen

Knapper Sieg für Romney in Maine

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Das Rennen um den Kandidaten der Republikaner bleibt weiter spannend.

Mit einem Vorwahlsieg im kleinen US-Staat Maine hat Multimillionär Mitt Romney im Rennen um die republikanische Präsidentschaftskandidatur seine Favoritenrolle unterstrichen. Allerdings hatte der Ex-Gouverneur von Massachusetts nur äußerst knapp die Nase vorn: Romney kam auf 39 Prozent der Stimmen, der radikalliberale Kongressabgeordnete Ron Paul auf 36 Prozent.

Kaum Wahlkampf
Die anderen beiden Bewerber in der Kandidaten-Kür, Rick Santorum und Newt Gingrich, hatten in dem bevölkerungsmäßig kleinen Bundesstaat kaum Wahlkampf betrieben. Ex-Senator Santorum kam auf 18 Prozent, Gingrich auf 6 Prozent, wie der Chef der republikanischen Partei in Maine, Charlie Webster, am Samstagabend (Ortszeit) mitteilte.

Ron Paul hatte in Maine fünf Wochen nach Beginn der republikanischen Kandidaten-Kür auf seinen ersten Sieg gehofft und dort besonders eifrig um Stimmen geworben. Trotz der Niederlage zeigte er sich in einer Rede vor seinen Anhängern bester Laune. "Wir können ja fast von einem Unentschieden reden", sagte der 76-Jährige lachend.

Druck
Romneys Wahlkampf war zuletzt erheblich unter Druck geraten. Erst am Dienstag hatte er in gleich drei Staaten Vorwahlen verloren. In Colorado, Minnesota und Missouri war der ultrakonservative Ex-Senator Santorum überraschend als Sieger hervorgegangen. Vor Wählern in Maine hatte Romney derweil abermals unterstrichen, dass er am besten geeignet sei, im November Präsident Barack Obama zu schlagen.

Bei einer Aktivisten-Konferenz der Republikaner in Washington sprachen sich die Teilnehmer in einer Umfrage am Samstag derweil mehrheitlich für den Multimillionär aus. Der Ex-Gouverneur kam in dem für die Kandidaten-Kür bedeutungslosen Votum auf 38 Prozent der Stimmen, aber dicht gefolgt von Santorum, der 31 Prozent erzielte. Das Ergebnis der "Straw Poll" gilt als wichtiger Stimmungstest.

Ungekehrtes Bild
Ein umgekehrtes Bild bot sich dagegen in einer landesweiten Umfrage unter republikanischen Wählern: Hier schnitt Santorum um 15 Prozentpunkte besser ab als der frühere Gouverneur von Massachusetts. Wen die Republikaner ins Rennen gegen Amtsinhaber Obama schicken, entscheidet sich erst in der zweiten Jahreshälfte. Die Präsidentschaftswahl findet am 6. November statt.

Mit seinem Sieg in Maine ganz im Nordosten der USA kann der Ex-Gouverneur nun auf insgesamt vier Siege im Vorwahl-Reigen blicken, darunter im wichtigen Staat Florida. Santorum gewann ebenfalls viermal. Gingrich heimste im konservativen Südstaat South Carolina seinen bisher einzigen Triumph ein, Ron Paul ging bis dato leer aus.

"Super Tuesday"
Nach einem dicht gedrängten Wahl-Kalender seit Beginn des Rennens Anfang Jänner finden die nächsten Abstimmungen erst wieder am 28. Februar statt, und zwar in den Bundesstaaten Arizona und Michigan. Mit Spannung wird danach der "Super Tuesday" am 6. März erwartet. Dann wird auf einen Schlag in zehn Bundesstaaten gewählt.

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