Hedgefonds-Manager

11 Jahre Haft wegen Insiderhandel

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Harte Strafe für den 54-Jährigen - Urteil nicht rechtskräftig.

Ein New Yorker Bezirksrichter hat den wegen Insiderhandels schuldig gesprochenen Hedgefonds-Manager Raj Rajaratnam zu elf Jahren Haft verurteilt. Damit setzte die Justiz einen vorläufigen Schlusspunkt unter den größten Hedgefonds-Skandal an der Wall Street in den vergangenen 30 Jahren. Mit dem Strafmaß, das eines der härtesten in vergleichbaren Fällen ist, blieb der Richter unter dem Antrag der Staatsanwaltschaft, die den 54-Jährigen für mindestens neunzehneinhalb Jahre hinter Gitter schicken wollte.

Seine Verteidiger hatten aus Gesundheitsgründen eine sehr viel kürzere Haftstrafe empfohlen und darauf verwiesen, dass ein so hohes Strafmaß normalerweise gegen Gewalttäter verhängt werde.

Nach der Entscheidung des Richters bleibt Rajaratnam vorerst auf freiem Fuß. Er muss seine Haftstrafe in eineinhalb Monaten antreten. Ob der Manager seine Strafe in voller Länge verbüßen muss ist offen: Er hat gegen seinen Schuldspruch Rechtsmittel eingelegt. Rajaratnam zweifelt insbesondere die Legalität von Abhörmaßnahmen des Bundeskriminalamts FBI gegen ihn an. Ein Geschworenengericht hatte ihn im Mai in 14 Punkten für schuldig gesprochen.

Rajaratnams Insidergeschäfte hatten so große Konzerne wie IBM , Intel und Goldman Sachs sowie die Beraterfirma McKinsey getroffen. Für die Staatsanwälte war Rajaratnam das "moderne Gesicht" des Insiderhandels, das in einer Reihe mit dem Übernahmespezialisten Ivan Boesky und dem Junk-Bond-Financier Michael Milken stehe. Beide waren Mitte der 1980er Jahre Schlüsselfiguren im Insiderhandel und verbüßten je rund zwei Jahre Haft.
 

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