Raue Sitten

200.000 US-Schüler in einem Schuljahr von Lehrern geprügelt

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In staatlichen US-Schulen sind einer Studie zufolge im Schuljahr 2006/2007 mehr als 200.000 Kinder und Jugendliche von Lehrern geschlagen worden.

In den Südstaaten Texas und Mississippi werde die Prügelstrafe dabei schon bei kleineren Vergehen wie Kaugummikauen oder Missachtung der Kleiderordnung angewendet, wie aus einem Bericht der Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch und der Bürgerrechtsinitiative American Civil Liberties Union (ACLU) hervorgeht, die am Mittwoch veröffentlicht wurde. Den Angaben zufolge ist es in 21 US-Staaten nach wie vor erlaubt, dass Lehrer zur Strafe schlagen.

Körperliche Schäden
Die Studie, die auf mehr als 175 Befragungen von Kindern, Lehrern, Eltern und Behörden basiert, dokumentiert auch Fälle, bei denen Kinder durch Prügel schwere Verletzungen erlitten. Es seien auch Buben und Mädchen mit geistigen und körperlichen Schwächen geschlagen worden.

Human Rights Watch und ACLU fordern ein landesweites Verbot der Prügelstrafe in den USA. Nachsitzen oder pädagogische Unterstützung seien bessere Maßnahmen, um Schüler zu disziplinieren. "Jede Schule benötigt effektive Methoden, um den Schülern Disziplin beizubringen", sagte die Autorin der Studie, Alice Famer. Werden Kinder jedoch geschlagen, brächten Lehrer ihnen gewalttätiges Verhalten bei und verhinderten keine künftigen Regelverstöße.

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