Bangladesch

22 Tote bei Brand in Textilfabrik

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Das Feuer wurde vermutlich durch einen Kurzschluss verursacht.

Bei einem Großbrand in einer Textilfabrik in Bangladesch sind am Dienstag mindestens 22 Arbeiter ums Leben gekommen. Die Beschäftigten des Werks nahe der Hauptstadt Dhaka seien nach Sprüngen vom Dach des Gebäudes gestorben, etwa hundert weitere Arbeiter seien zum Teil schwer verletzt worden, teilte die Polizei mit. Brände in Textilfabriken kommen in Bangladesch wegen mangelhafter Sicherheitsvorkehrungen häufig vor.

Feuer unter Kontrolle
Die Feuerwehr brachte den Brand Polizeiangaben zufolge nach einigen Stunden unter Kontrolle. An den Löscharbeiten beteiligten sich demnach Dutzende Hubschrauber, die auch zur Rettung geflüchteter Arbeiter vom Dach des Hauses im Einsatz waren.

Kurschluss als Brandursache
An der Brandstätte werde nach der Löschung des Feuers nach weiteren Opfern gesucht, teilte die Polizei mit. Nach ersten Erkenntnissen habe ein elektrischer Kurzschluss den Brand verursacht. Arbeiter berichteten, Notausgänge des Gebäudes seien verschlossen gewesen. Die Regierung kündigte eine Untersuchung an.

Das Feuer war in der Kantine im elften Stock des Gebäudes ausgebrochen und hatte sich rasch ausgebreitet. Ein Verantwortlicher des Unternehmens bezeichnete es als "in gewisser Weise glücklich", dass der Brand in der Mittagspause entstanden sei, in der viele Arbeiter das Haus verließen. Kurz nach dem Ausbruch des Feuers hatte die Polizei zunächst von sieben Todesopfern gesprochen. In der Fabrik der Hameem Group in Ashulia in einem Industriegebiet nördlich von Dhaka sind rund 14.000 Menschen beschäftigt.

Brände in Sweatshops keine Seltenheit
In Textilfabriken in Bangladesch brechen wegen Kurzschlüssen oder mangelhafter elektrischer Leitungen häufig Brände aus. Ihnen fallen jährlich Dutzende Arbeiter zum Opfer, die manchmal unter schwierigsten Bedingungen bis zu 14 Stunden am Tag arbeiten. Seit mehreren Monaten protestieren Textilarbeiter in Bangladesch dagegen, dass Fabrikbesitzer den im Sommer vereinbarten gesetzlichen Mindestlohn nicht zahlen.

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