Heftiger Winter

25 Tote bei Busunglück in China

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China leidet unter den schwersten Schneefällen seit Jahrzehnten. Einigen Kraftwerken ging die Kohle aus.

Der ungewöhnlich heftige Wintereinruch in China hat zu einem schweren Verkehrsunfall in der südwestlichen Provinz Guizhou geführt: 25 Menschen wurden getötet, als ihr Bus von einer vereisten Bergstraße abkam und 40 Meter in die Tiefe stürzte, wie die Nachrichtenagentur Xinhua am Dienstag meldete. 13 Menschen seien verletzt worden.

Winterwetter für Unfall verantwortlich
Ersten Ermittlungen zufolge sei das ungewöhnlich kalte Winterwetter mit Eis und Minusgraden für den Unfall verantwortlich. Weite Teile Chinas werden sei Wochen von dem kältesten Winter seit 50 Jahren heimgesucht. In der Provinz Guandong saßen mehr als eine halbe Million Reisende fest, da die Eisenbahn- und Straßenverbindungen unterbrochen sind. Auch der Transport von Kohle und Lebensmitteln ist oftmals zu Erliegen gekommen.

Kraftwerke haben keine Kohle mehr
Einige chinesische Kraftwerke haben inmitten des strengen Winters die Stromproduktion einstellen müssen, weil ihnen die Kohle ausgegangen ist. Der anhaltende Schneefall behindert dabei die Versorgung der Kraftwerke, wie die staatliche Nachrichtenagentur Xinhua am Dienstag berichtete.

Die stillgelegten Kraftwerke hätten sieben Prozent des Strombedarfs produziert, hieß es. Bei anderen Kraftwerken, die für weitere zehn Prozent verantwortlich seien, reiche der Kohlevorrat nur noch für drei Tage, hieß es unter Berufung auf die staatliche Elektrizitätsbehörde. Die Kohlereserven lägen bei 21 Millionen Tonnen, der Hälfte des normalen Wertes.

Millionen Chinesen betroffen
Millionen Chinesen leiden unter dem schwersten Schneechaos des Landes seit fünf Jahrzehnten. Rund 78 Millionen Menschen in 14 Provinzen seien von den verheerenden Wetterbedingungen betroffen, erklärte das Ministerium für zivile Angelegenheiten am Montag in Peking. Die Regierung ordnete die Rationierung von Strom und Brennstoffen an. Hunderttausende Reisende saßen an Bahnhöfen und auf Straßen fest, elf Flughäfen waren geschlossen. Für die kommenden Tage rechneten Meteorologen mit weiterem Schnee und Eisregen in neun Provinzen. Laut Medienberichten starben am Wochenende etwa ein Dutzend Menschen im Schneechaos. Vielerorts gab es Stromausfälle.

Chaos während Neujahrsfest
Das Chaos ereignet sich während der Feiern zum chinesischen Neujahrsfest, wenn jedes Jahr Millionen Chinesen unterwegs sind, um ihre Verwandten zu besuchen. Viele saßen nun auf Straßen oder Bahnhöfen fest oder konnten nicht das Flugzeug benutzen. Nach Angaben der Regierung könnte es bis zum Ende der Woche dauern, bis sich der Verkehr wieder normalisiert. Das chinesische Eisenbahnministerium erklärte, Priorität beim Transport hätten nun Kohlelieferungen. Etwa 70 Prozent des chinesischen Energiebedarfs werden durch Kohle gedeckt.

Das staatliche Fernsehen zeigte Bilder von gestrandeten Reisenden am Bahnhof der Stadt Guanghzou in der gleichnamigen Provinz, wo bereits am Sonntag 150.000 Menschen festsaßen. Sie beklagten eine schlechte Versorgung mit Essen sowie fehlende sanitäre Einrichtungen. Ein Vertreter des Flughafens der Metropole Shanghai sagte, fast alle Flüge seien dort abgesagt worden. Am Flughafen von Hongkong wurden etwa 40 Flüge zum chinesischen Mutterland gestrichen.

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