Flucht vor Polizei

33-Jährige lebte als 13-jähriger Bub

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Eine 33-jährige Tschechin flüchtete vor der Polizei nach Norwegen. Dort lebte sie als Bub in einem Kinderheim und ging zur Schule.

Barbora Skrlova (33) sollte in der Tschechischen Republik in einem schlimmen Fall von Kindsmissbrauch aussagen. Stattdessen tauchte sie ab und flüchtete nach Norwegen. Dort hielt sie Lehrer und Sozialarbeiter zum Narren: Sie gab sich vier Monate lang als 13-jähriger Bub aus, ging dort in die Schule und wohnte in einem Kinderheim! Niemand bemerkte den Schwindel. "Adam" war in Wirlichkeit eine 1,60 kleine Frau, die sich die Brüste zurückgebunden und die Haare abgeschnitten hatte.

Die norwegische Zeitung "Dagbalded" zitiert eine Lehrerin: "Er benahm sich zwar immer etwas merkwürdig, aber das tun eigentlich alle Burschen in diesem Alter".

Zuvor hatte eine Tschechin ihren "Sohn" im Kinderheim und in der Schule angemeldet und auch einen Pass des "Buben" vorgelegt. Offenbar eine Helferin Skrlovas, die diese bei der Flucht aus Tschechien unterstützte.

Die ganze Lügengeschichte flog auf, als "Adam" plötzlich spurlos verschwand. Die Polizei leitete eine landesweite Suche nach dem "Buben" ein, die Spur führte in einen Ort, wo sie untergetaucht war.

Skrlova sollte in Tschechien in einem Kindsmisshandlungsprozess als wichtige Zeugin gegen eine Freundin aussagen. Diese hatte ihre beiden Söhne missbraucht, sie stundenlang nackt gefesselt und sie gezwungen, ihr eigenes Erbrochenes zu essen.

Was für eine Rolle Skrlova dabei spielte, wird noch abgeklärt. Es wird vermutet, dass hinter dem Missbrauchsfall eine Sekte stehen könnte und Skrlova deswegen nicht aussagen wollte.

Die 33-Jährige befindet sich seit Mittwoch wieder in Tschechien in Untersuchungshaft. Sie psychologisch untersucht worden. Noch ist unklar, ob gegen sie Anklage wegen Identitätsraub und Betrug erhoben wird.

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